Feindbild Emanzipation

erstellt von AStA Uni Frankfurt — zuletzt geändert 2019-02-05T12:05:46+01:00
Antifeminismus an der Hochschule
  • Wann 13.02.2019 ab 18:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Café KoZ, Campus Bockenheim, Mertonstraße 26-28
  • Termin zum Kalender hinzufügen iCal

Während antifeministische Strukturen und Diskurse schon immer Bestandteil der deutschen Hochschullandschaft waren, haben sie im Zuge des gesellschaftlichen Rechtsrucks zuletzt wieder an Stärke gewonnen. Derzeitige autoritäre Formierungen in der Hochschulpolitik können nur verstanden werden, wenn sie im Kontext des sich ausbreitenden reaktionären Zeitgeistes verortet werden. Angesichts gesellschaftlicher Umwälzungen im Zuge von Veränderungen im kapitalistischen Akkumulationsprozess wird das politische Angebot einer "Rückkehr" zu vermeintlich "natürlichen" Lebensweisen für viele Menschen immer attraktiver. Hierdurch werden Kategorisierungs- und Hierarchisierungsprozesse innerhalb der Gesellschaft hinsichtlich Geschlecht, "Rasse" und Klasse (engl.: gender, race & class) zu vermeintlich von der Natur vorgegebenen Ordnungen deklariert, um sie so jeder Form von öffentlicher Diskussion und demokratischer Kontrolle zu entziehen. Beispiele hierfür finden sich in den letzten Jahren zur Genüge.
Um dieser Tendenz etwas entgegenzusetzen, haben wir als AStA den Reader Feindbild Emanzipation. Antifeminismus an der Hochschule zusammengestellt. Er beinhaltet theoretische Überlegungen zu (Anti-)Feminismus und beleuchtet Strukturen und Diskurse an Hochschulen. Dabei spielen Angriffe auf Gender Studies und Gleichstellungspolitiken eine zentrale Rolle. Es werden antifeministische Stimmen und Anknüpfungspunkte in verschiedenen akademischen Disziplinen und Fächerdiskursen in den Blick genommen. Außerdem werden Akteure betrachtet, die über Forschung und Lehre hinaus am Campus (politisch) aktiv sind. Zuletzt findet eine Auseinandersetzung mit möglichen Gegenstrategien statt, um neue praktische Perspektiven im Kampf gegen die antifeministische Reaktion zu eröffnen.
Anlässlich der Veröffentlichung des Reader Feindbild Emanzipation. Antifeminismus an der Hochschule lädt der AStA Universität Frankfurt zu zwei Veranstaltungen mit Autor*innen ein.

Readervorstellung und Release mit Juliane Lang & Sebastian Hell

Juliane Lang ist Herausgeberin des Sammelbandes Antifeminismus in Deutschland. Einführung und Einordnung des Phänomens (2018). Sie gibt eine Einführung in die Problematik Antifeminismus und einen Überblick über aktuelle Entwicklungen. Dabei geht sie u.a. auf geschichtliche Aspekte des Antifeminismus und aktuelle Akteurinnen ein.
Sebastian Hell ist Autor der LOTTA und referiert über reaktionäre Forschung und Lehre an der Freien Theologischen Hochschule (FTH) Gießen. An der Hochschule wird auf Grund eines Glaubensbildes gelehrt und geforscht, welches sich an einer strengen Bibelauslegung orientiert. Die FTH ist eine der größten evangelikalen Ausbildungseinrichtungen im deutschsprachigen Raum. Ihre Anschlussfähigkeit reicht von der christlichen bis hin zur extremen Rechten.