Film: Heimatträume

erstellt von Dritte Welt Haus — zuletzt geändert 2019-04-01T14:34:18+01:00
Regie: Enida Delalic und Simon Stadler, D 2009, 71 min / Im Film erhalten in Frankfurt am Main sechs Frauen mit „Migrationshintergrund“ Gehör
  • Wann 12.04.2019 ab 20:30 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Stadtteilbüro Bockenheim, Leipziger Straße 91
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20:30 Uhr Filmbeginn, ab 19:30 Uhr Essen und Trinken

Drei Komponenten bestimmen den Dokumentarfilm „Heimaträume“: der lokale Bezug zu einer deutschen Großstadt, die Frage nach der persönlichen Verortung in dieser Stadt und die Sicht aus weiblicher Perspektive – sechs Migrantinnen erhalten das Wort. Der Film der Ethnologin Enida Delalic, den sie zusammen mit Simon Stadler und Sven Methling gedreht hat, ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie sich visuell anthropologisches Vorgehen immer mehr in den Kulturwissenschaften etabliert.
Im Film erhalten in Frankfurt am Main sechs Frauen mit „Migrationshintergrund“ Gehör, erfreulicherweise ohne dass eine Sprecherstimme darüber hinaus kommentierend oder erklärend interveniert. Die Kamera begleitet die Frauen zu den verschiedenen bedeutenden Orten ihrer Biografie, sowohl real als auch imaginär in ihren Erzählungen. Die ZuschauerInnen bekommen das Gefühl vermittelt, nah und unmittelbar Frauen aus unterschiedlichen Generationen und kulturellen Hintergründen kennen lernen zu dürfen. Es wird Einblick gewährt in deren erlebte und gelebte Ambivalenzen. „Heimat, was ist das für mich?“ ist die zentrale Fragestellung, der sich alle Protagonistinnen stellen.
Die Dokumentation geht auf farbenfrohe und humorvolle Art und Weise diversen Strategien nach, die die Darstellerinnen mit Lebenslust und Energie entwickelt haben, um sich im komplexen Frankfurter Alltag zu Recht zu finden. Dabei wird auch deutlich, wie wichtig den Migrantinnen der Austausch in Netzwerken mit Ihresgleichen ist. Der Film porträtiert die Frauen als tatkräftige Akteurinnen, die sich ganz und gar nicht in eine passive Opferrolle begeben. Im Gegenteil: beinahe alle Frauen arbeiten erfolgreich in ihrem beruflichen Umfeld mit MigrantInnen zusammen und sehen sich aufgrund ihrer eigenen Nähe zu diesen als besonders prädestiniert dafür, in multikulturellen Zusammenhängen aktiv zu sein.