Film: Zeitschleifen

erstellt von Heinrich-Boell-Stiftung Hessen e.V. — zuletzt geändert 2019-09-20T17:11:27+02:00
Dokumentarfilm von Karlheinz Mund (1990/1991) und anschließend Gespräch.
  • Wann 29.10.2019 ab 18:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Filmmuseum, Schaumainkai 41
  • Termin zum Kalender hinzufügen iCal

Der Regisseur Karlheinz Mund dokumentiert in seinem 1991 fertig gestellten Film die wichtigsten Aktivitäten und Auftritte von Christa Wolf seit dem Herbst 1989. Im Gespräch mit Daniela Dahn gibt Christa Wolf offen Auskunft über die Brüche in ihrer eigenen Biografie, die auf einzigartige Weise mit den Brüchen in der jüngsten deutschen Geschichte zusammenhängen. Sie liest kurze Schlüsselpassagen aus drei verschiedenen Büchern. Man sieht Ausschnitte aus zwei sehr verschiedenen Filmen („Fräulein Schmetterling“, DEFA 1965 – unvollendet und „Selbstversuch“, DFF1989), die nach Vorlagen von ihr entstanden sind. Und Film- und Videoarchivszenen sowie Bilder von den letzten Tagen der DDR stützen die Reflexionen.

Filmgespräch mit Ilse Nagelschmidt, Literaturwissenschaftlerin, Universität Leipzig, u.a. Herausgeberin von Christa Wolf-Handbuch. Leben - Werk - Wirkung, zusammen mit Carola Hilmes.

Tickets: 8 / erm. 6 Euro

Christa Wolf zum 90. Geburtstag
Vor 90 Jahren wurde Christa Wolf, eine der bedeutendsten und wirkungsmächtigsten deutschen Schriftstellerinnen geboren. In Geschichte und Literatur der DDR war Christa Wolf immer eine zentrale Figur. Aber auch in Westdeutschland war sie die meistgelesene Schriftstellerin ihrer Generation. Ihre Bücher zu Frauenfiguren wie Karoline von Günderrode oder Kassandra und Medea stießen vor allem auch in der Frauenbewegung Ost wie West in den 1980er und 1990er Jahren auf sehr große Resonanz. Als Idol verehrt, aber auch hasserfüllten Angriffen ausgesetzt, ist sie zu einer fast öffentlichen Institution geworden. 1980 wurde sie als erste in der DDR lebende Autorin mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. 2002 wurde ihr für ihr Lebenswerk der Deutsche Bücherpreis verliehen, weil sie sich, so die Jury, „mutig in die großen Debatten der DDR und des wiedervereinigten Deutschland eingemischt“ habe.

Anlass für die Heinrich-Böll-Stiftung Hessen und das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V., sich zu ihrem 90. Geburtstag mit Christa Wolf, der DDR und der Zeit um 1989 neu zu beschäftigen. Dabei soll das filmische Werk im Mittelpunkt stehen, das mit Ausnahme von „Der geteilte Himmel“ so gut wie unbekannt ist.