Gedenken zur Befreiung des KZ Buchenwald

erstellt von Initiative Antifaschistisches Gedenken Frankfurt — zuletzt geändert 2020-04-09T20:29:26+02:00
Dazu haben wir uns die Gedenkstele für Martin Bertram ausgesucht. Er war Bäcker und betrieb sein Geschäft in der Rohrbachstraße im Frankfurter Nordend.
  • Wann 11.04.2020 (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Rohrbachstraße 58
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Er weigerte sich nach der Machtübernahme der Nazis 1933 ein Schild an seine Bäckerei mit der Aufschrift "Deutsches Geschäft" anzubringen und verkaufte weiterhin Brot an seine jüdischen Mitmenschen, da er nicht "am Tod der Juden mitverantwortlich sein wollte". Dafür wurde er 1936 zur Geschäftsaufgabe gezwungen, bekam eine Gefängnisstrafe und wurde 1937 erst in das KZ Lichtenburg gebracht, bevor er am 30. Juli 1937 in das KZ Buchenwald überführt wurde.

Martin Bertram wurde nach acht Jahren Haft am 8. April 1945 aus dem KZ Buchenwald befreit. Nachdem er einen Antrag an die Handelskammer Frankfurt stellte, bekam er sein Bäckereigeschäft zurück. Er starb am 20. November 1988 in Frankfurt.

Am 11. April 1945 wurde das KZ Buchenwald neben Weimar befreit. Urspünglich sollte dieser Tag am 5. April mit einem offiziellen Gedenkakt erst in Weimar und anschließender Gedenkveranstaltung auf dem Appellplatz begangen werden. Doch aufgrund der COVID-19 Pandemie ist es im diesjährigen 75. Jubiläumsjahr traurigerweise nicht möglich das Gedenken vor Ort abzuhalten.

Da wir als Initiative Antifaschistisches Gedenken Frankfurt die gemeinsame Fahrt zum Gedenkakt ebenfalls absagen mussten, möchten wir am kommenden Samstag in Frankfurt allen Opfern der Shoa gedenken, da es immer noch unabdingbar ist, an die Gräueltaten der NS-Herrschaft zu erinnern und sie niemals zu vergessen!