Gegen die Macht der Bilder
Freitag 19. Februar, 20 Uhr: Brechts „Kriegsfibel“ – vertont von Hanns Eisler und Paul Dessau. Die beiden Werke (Dessau kann wegen seiner Länge nur in Ausschnitten demonstriert werden) erlauben, über die Macht der Bilder und den höchst unterschiedlichen Umgang mit ihr zu sprechen, denn nun kommt zu Bild und Gedicht auch noch die Musik hinzu, die gegensätzlicher nicht sein könnte.
- https://www.frankfurter-info.org/termine/gegen-die-macht-der-bilder
- Gegen die Macht der Bilder
- 2016-02-19T20:00:00+01:00
- 2016-02-19T22:00:00+01:00
- Freitag 19. Februar, 20 Uhr: Brechts „Kriegsfibel“ – vertont von Hanns Eisler und Paul Dessau. Die beiden Werke (Dessau kann wegen seiner Länge nur in Ausschnitten demonstriert werden) erlauben, über die Macht der Bilder und den höchst unterschiedlichen Umgang mit ihr zu sprechen, denn nun kommt zu Bild und Gedicht auch noch die Musik hinzu, die gegensätzlicher nicht sein könnte.
19.02.2016 von 20:00 bis 22:00 (Europe/Berlin / UTC100)
Dachoval, Matthias-Claudius-Str. 11
„Vergesst nicht: mancher euresgleichen stritt
Dass ihr hier sitzen könnt und nicht mehr sie.
Und nun vergrabt euch nicht und kämpfet mit
Und lernt das Lernen und verlernt es nie!“
Mit diesem Vers endet die „Kriegsfibel“ von Bertolt Brecht (1955), mit der er Fotos aus Illustrierten – auch „gegen den Strich“ – zum Sprechen bringen wollte. Einige der Vierzeiler wurden von Hanns Eisler und Paul Dessau vertont.
Das Thema einer der letzten Veranstaltungen im Jahr 2015 aufnehmend, wird es um die Kommentierung/Kontrastierung/Erweiterung/Entlarvung von Fotografien gehen. Damals war die Diskussion über das ikonografische Flüchtlingsbild vor der türkischen Küste und die Bilder-Leere einer demonstrativen Ausgabe der BILD-Zeitung der Anlass, über die Macht der Bilder zu sprechen.
Brecht hat schon früh Fotografien ausgeschnitten und in seine Journale geklebt und diese auch schon früh mit der Kunstform des Epigramms in dialektische Beziehung gesetzt. Angeregt durch Dessau, sind im amerikanischen Exil 29 dieser über 90 Bild-Gedicht-Kombinationen ins große Werk „Deutsches Miserere“ für großes Orchester, Chöre und Solisten aufgenommen worden. Brecht hat die Kriegsfibel gegen starken Widerstand der Kulturbürokratie erst 1955 veröffentlichen können, Eisler hat 14 der Texte 1957 vertont.
Moderation: Ulrich Meckler