GegenBuchMasse 6.-11.10.2014

by GegenBuchMasse veröffentlicht 10.09.2014 , zuletzt geändert 06.10.2014

Veranstaltungsreihe “GegenBuchMasse“, die in diesem Jahr zum 19. Mal zeitgleich zur Frankfurter Buchmesse 2014 an verschiedenen Veranstaltungsorten in Frankfurt stattfindet. Die Veranstaltungsreihe wird von mehreren Gruppen und Initiativen getragen und hat das Ziel kritischen Gedanken ein Forum zu geben, die in den auf der Messe präsentierten Buchmassen nicht im Vordergrund stehen. Auch in diesem Jahr haben wir Autor_innen eingeladen, im Rahmen der GegenBuchMasse aus ihren Büchern zu lesen und mit uns zu diskutieren.

  • GegenBuchMasse 6.-11.10.2014
  • 2014-10-06T00:00:00+02:00
  • 2014-10-11T00:00:00+02:00
  • Veranstaltungsreihe “GegenBuchMasse“, die in diesem Jahr zum 19. Mal zeitgleich zur Frankfurter Buchmesse 2014 an verschiedenen Veranstaltungsorten in Frankfurt stattfindet. Die Veranstaltungsreihe wird von mehreren Gruppen und Initiativen getragen und hat das Ziel kritischen Gedanken ein Forum zu geben, die in den auf der Messe präsentierten Buchmassen nicht im Vordergrund stehen. Auch in diesem Jahr haben wir Autor_innen eingeladen, im Rahmen der GegenBuchMasse aus ihren Büchern zu lesen und mit uns zu diskutieren.
Wann

06.10.2014 00:00 bis 11.10.2014 00:00 (Europe/Berlin / UTC200)

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  • Montag, den 6.10.2014 um 20 Uhr

Titel: Das virtuelle Schlachtfeld. Videospiele, Militär, Rüstungsindustrie

Veranstaltungsort: Café ExZess, Leipziger Str.91, Frankfurt/Main
VeranstalterInnen: P.A.C.K. & PapyRossa Verlag

Lesung mit Michael Schulze von Glaßer

US-Truppen marschieren 2014 in den Iran ein, die russische Armee besetzt 2016 Berlin und Hamburg und die USA sind im Jahr 2027 von Nordkorea erobert – heutige Videospiele erzählen brisante Geschichten. Oft werden dabei einem Millionenpublikum vor allem westliche Feindbilder präsentiert und Ängste verbreitet. Auf der anderen Seite propagieren viele Spiele Militärinterventionen, soldatisches Heldentum, moderne Rüstungsgüter und eine zunehmende Militarisierung im Inland. Dazu kooperieren viele Videospiel-Hersteller auch mit Rüstungsunternehmen und dem staatlichem Militär – einige der Software-Produzenten sind sogar selbst in der Rüstungsindustrie tätig.

Die Veranstaltung stellt aktuelle Videospiele vor, wirft einen Blick auf die Verbindungen zwischen der Videospielbranche, dem Militär und der Rüstungsindustrie und kritisiert den aktuellen Jugendmedienschutz.

  • Dienstag, den 7.10.2014 um 20 Uhr

Titel: Mein Weg vom Kongo nach Europa - Zwischen Widerstand, Flucht und Exil. Mit einem Vorwort von Jean Ziegler

Veranstaltungsort: Café ExZess, Leipziger Str.91, Frankfurt/Main
VeranstalterInnen: P.A.C.K. & Mandelbaum Verlag

Lesung mit Emmanuel Mbolela und Dieter Alexander Behr

»Emmanuel Mbolelas Buch ist deshalb so beeindruckend, weil es nicht nur ein Buch der mutigen, detailgenauen Brandmarkung ist, sondern auch ein Buch der unausrottbaren Hoffnung. Ein Buch des Widerstandes, des Aufstandes des Gewissens.« JEAN ZIEGLER

Emmanuel Mbolela schreibt in seiner autobiographischen Erzählung über seine politische Aktivität im Kongo und die brutale Repression staatlicher Sicherheitsorgane, die ihn in die Emigration zwingt. Er berichtet auf eindrückliche Weise von der Gewalt und Ausbeutung während der Flucht. Quer durch die Sahara gelangt er bis nach Marokko, wo er eine Organisation kongolesischer Flüchtlinge mitbegründet. Nach vier Jahren kann er in die Niederlande ausreisen, als neue Erfahrung erweisen sich dort die extrem ausbeuterischen Arbeitsbedingungen, denen vor allem migrantische Arbeitskräfte unterliegen.

Der Autor ist Vortragender und antirassistischer Aktivist im Netzwerk Afrique Europe Interact.

  • Dienstag, den 7.10.2014 um 19:30 Uhr

Titel: Geschichte wird gemacht!. Etappen des globalen Widerstands

Veranstaltungsort: Faites votre jeu!, Klapperfeldstr. 5, Frankfurt/Main
VeranstalterInnen: SJD – Die Falken Hessen-Süd & Laika Verlag

Lesung mit Friederike Habermann

Friederike Habermann legt den Schwerpunkt ihrer Erinnerungen an die Globalisierungsbewegung auf jene Zeit, die das Ende vom »Ende der Geschichte« einläutete: von Francis Fukuyama als endgültiger Sieg des Kapitalismus ausgerufen, machten die 1990er Jahre aus Bewegungen Nichtregierungsorganisationen und aus Kämpfen Runde Tische.

Doch beginnend an den Rändern dieser Erde entstand mit der Globalisierungsbewegung eine neue globale Widerstandskraft. Ihr Ende wird zum ersten Mal nach dem 11. September 2001 verkündet, doch noch 2007 in Heiligendamm kommt es zu Protesten gegen die G8. Seitdem waren Klimabewegung, Arabischer Frühling und Occupy weitere Wellen.

Aber gerade am Beispiel der hinter den Anfängen stehenden Basisbewegungen – deren Kämpfe nicht zuletzt im Alltag stattfinden – zeigt sich: Es ist kein Ende zu beklagen, denn Bewegungen sind temporärer Ausdruck alltäglicher Bewegung.

  • Mittwoch, den 8.10.2014 um 20 Uhr

Titel: Amazon – Das Buch als Beute.

Veranstaltungsort: Café ExZess, Leipziger Str.91, Frankfurt/Main
VeranstalterInnen: P.A.C.K. & Schmetterling Verlag

Lesung mit Daniel Leisegang

Der Internethändler Amazon hat die Einkaufsgewohnheiten von Millionen Menschen revolutioniert. Die Kunden schätzen seine preiswerte und nahezu lückenlose Warenpalette. Und da die Lieferung zumeist schon am nächsten Werktag erfolgt, ziehen immer mehr Konsumenten den bequemen Mausklick dem stressigen Einkauf vor.

Doch der Schein der schönen neuen Warenwelt trügt. Denn hinter der Fassade von Amazons Online-Shop herrschen überaus prekäre Arbeitsbedingungen. Zudem bindet Amazon Buchhändler und Verlage durch seine aggressive Wachstumspolitik derart an sich, dass sie mit dem Konzern nicht mehr konkurrieren, sondern nur noch in dessen Abhängigkeit weiterleben können.

Amazon kennt dabei nur ein Ziel: Der Konzern will zu einem globalen Medienimperium heranwachsen und den gesamten Markt kontrollieren – von der Produktion bis zum Vertrieb eines jeden Buches. Nur mit vereinten Kräften können die Verlage, der Buchhandel, die Politik und die Kunden ein solches Amazon-Monopol noch verhindern.

  • Mittwoch, den 8.10.2014 um 20 Uhr

Titel: Als Jude im deutschen Fußball. Die drei Leben des Martin Abraham Stock

Veranstaltungsort: Fanhaus Louisa, Schwarzsteinkautweg 5 a, Frankfurt/Main
VeranstalterInnen: Fanprojekt Eintracht Frankfurt/Main, P.A.C.K. & Verlag Die Werkstatt

Lesung mit Arthur Heinrich

Der Fußball, den er liebte, sollte ihm helfen, als Deutscher wie jeder andere anerkannt zu werden. Martin Abraham Stock kickte für die Altonaer Spielvereinigung von 1895, übernahm in seinem Verein Aufgaben und Ämter, engagierte sich als Schiedsrichter. Die Rassenpolitik der Nationalsozialisten machte seine Hoffnungen zunichte. Er verlor seine berufliche Existenz, wurde vorübergehend wegen „Rassenschande“ inhaftiert. Mit der Deportation in das Ghetto von Minsk begann für ihn eine mehrjährige Odyssee durch zahlreiche Konzentrations- und Zwangsarbeitslager, die erst im Frühjahr 1945 mit der Befreiung des KZ Bergen-Belsen endete. Ungeachtet dieser Erfahrungen nahm Martin Abraham Stock nach dem Ende des NS-Regimes in seinem Sport einen neuen Anlauf. Als erster Jude brachte er es bis in den Vorstand des Deutschen Fußball-Bundes. Doch so richtig dazu gehörte er nie.

  • Mittwoch, den 8.10.2014 um 20 Uhr

Titel: Die Fertigmacher. Arbeitsunrecht und professionelle Gewerkschaftsbekämpfung

Veranstaltungsort: Club Voltaire, Kleine Hochstr. 5, Frankfurt/Main
VeranstalterInnen: Club Voltaire & PapyRossa Verlag

Lesung mit Werner Rügemer und Elmar Wigand

Die Schattenseiten des vermeintlichen deutschen Jobwunders werden in den Medien weitgehend ausgeblendet: Die Verletzung von Menschenrechten und geltenden Gesetzen durch aggressive Unternehmer und ihre Berater. Zu den Leidtragenden gehören Beschäftigte in Branchen und Unternehmen wie Discountern, Paketdiensten, Speditionen oder Systemgastronomie. Betroffensind auch der Niedriglohnsektor sowie Arbeitssuchende, die mit Hilfe der Jobcenter in miserable Verhältnisse gepresst werden. Die Gründung von Betriebsräten ist heute oft ein gefährliches Abenteuer. Diese Verhältnisse sind nicht alternativlos, weil politisch gewollt oder toleriert und mitunter brutal durchgesetzt. Werner Rügemer und Elmar Wigand nehmen Netzwerke einschlägiger Akteure (Arbeitsrechtler, Medienkanzleien, PR-Agenturen, Unternehmensberater, Detektive, Personalmanager, gelbe Pseudo-Gewerkschaften) in den Blick. Sie schildern deren Methoden und Strategien anhand von Interviews, Fallbeispielen und Personenporträts.

  • Donnerstag, den 9.10.2014 um 19 Uhr

Titel: Antimuslimischer Rassismus.

Veranstaltungsort: Café ExZess, Leipziger Str.91, Frankfurt/Main
VeranstalterInnen: P.A.C.K. & Mandelbaum Verlag

Lesung mit Fanny Müller-Uri

Als höchst polarisierendes Phänomen entpuppt sich antimuslimischer Rassismus in der Politik, in den Medien, in gesellschaftlichen Diskursen wie auch in der Forschung. Spätestens seit den 1990er Jahren, und noch einmal verstärkt seit dem 11.September 2001, werden integrations-, migrations- und sicherheitspolitische Themen mit MuslimInnen und »dem Islam« in Verbindung gebracht.

Während in Debatten rund um Kopftuch, Moscheen und Demokratiedefizite alte und neue rassistische Stereotype und Argumentationsfiguren alltäglich geworden sind, scheint die antirassistische Bewegung gelähmt.

Das vorliegende INTRO trägt dazu bei, antimuslimischen Rassismus theoretisch zu verorten und eine emanzipatorische Diskussionsgrundlage für die antirassistische Praxis ­anzubieten.

  • Donnerstag, den 9.10.2014 um 21 Uhr

Titel: Der Kampf um Räume. Von „National befreiten Zonen" und „No Go Areas“
Überlegungen zur Verräumlichung von Rassismus und Rechtsradikalismus

Veranstaltungsort: Café ExZess, Leipziger Str.91, Frankfurt/Main
VeranstalterInnen: P.A.C.K. & Unrast Verlag

Lesung mit Thomas Bürk und Lukas Pohl

Die Debatte um städtische Öffentlichkeit wird seit Jahren geprägt von Schlagworten der kriminologischen Verbrechensprävention, der Überwachung sogenannter gefährlicher Orte, von dem zunehmenden Einsatz privatisierter Sicherheitsdienste und der Kommerzialisierung urbanen (Er‑)Lebens. Es gibt aber noch andere Schauplätze kulturalisierter Hegemonialkämpfe. Hier fallen vor allem politische Konzeptionen rechtsradikaler, rechtspopulistischer und rassistischer Gruppen auf. Sie bedienen sich der Semantiken sozial und kulturell homogenisierter Räume (z.B. „Überfremdung“), um Territorialitätsansprüche zu postulieren oder den vermeintlichen Verlust eines imaginierten Macht- und Kulturraumes aggressiv zu bekämpfen. Solche Bewegungspolitiken wurden bereits in den frühen 1990er Jahren von organisierten Neonazis als Strategie der National Befreiten Zonen ausgewiesen. Seit Mitte der 2000er Jahre wurde die Strategie National Befreite Zone zunehmend durch den Begriff der No-Go-Area ersetzt. Die Verschränkungen raumbezogener Charakteristika im Rahmen der medialen Darstellung, sowie der rechtsradikalen Propaganda und Praxis zu vergleichen, soll Ansatz dieses Diskussionsangebotes um die unheimliche Konjunktur solcher Begriffe wie National Befreite Zonen und No-Go-Areas darstellen.

  • Donnerstag, den 9.10.2014 um 20 Uhr

Titel: the whole wide world is watchin’. Bob Dylan – Musik und Jugendprotest in den 1960er Jahren

Veranstaltungsort: In der Au 14 - 16, FFM
VeranstalterInnen: P.A.C.K. & Archiv der Jugendkulturen Berlin

Lesung mit Max Lill

Der vorherrschende Blick auf die Gegenkulturen der 1960er Jahre ist klischeebehaftet und nostalgisch. Der vorherrschende Blick auf die Gegenkulturen der 1960er Jahre ist klischeebehaftet und nostalgisch. Soziale Kämpfe und kollektive Erfahrungen treten hinter der Feier einzelner Künstler-„Genies“ zurück. Dem setzt der Autor Max Lill eine andere Lesart entgegen. Er zeigt am Werk Bob Dylans, wie Rassismus, Geschlechter- und Klassenverhältnisse thematisiert wurden und die subjektive Seite von Unterdrückungs- und Widerstandserfahrungen eine ästhetische Repräsentation fand. Das Persönliche wurde politisch. „Authentizität“ wurde nicht einfach naiv behauptet, sondern gerade durch das dekonstruktive Spiel mit Rollen und Identitäten hindurch spürbar. Max Lill fragt zudem nach den Gründen für die Verirrungen und Niederlagen der Gegenkulturen. Wurde ihr Erbe, wie oft angenommen, tatsächlich restlos vom Neoliberalismus vereinnahmt? Oder finden sich Ansatzpunkte für eine linke Neuaneignung dieser Schlüsselphase in der Geschichte der Künstlerkritik?

  • Donnerstag, den 9.10.2014 um 20 Uhr

Titel: Auf dem Obasute-Yama. Oder: Verwirf‘ mich nicht in meinem Alter!

Veranstaltungsort: Café VAMV Frankfurt/Main e.V. Adalbertstraße 15/17, Frankfurt/Main
VeranstalterInnen: VAMV e.V. & Verlag Edition AV

Lesung mit Miriam Magall

Der Roman beschreibt eine schöne neue Welt. Alte werden liebevoll umsorgt. Untergebracht im Altenheim auf dem Obasute-Yama, führen sie ein sorgloses Leben, bekommen regelmäßig ihre Mahlzeiten, sorgfältig auf ihr körperliches Befinden abgestimmt. Damit es ihnen nicht langweilig wird, führen sie leichte Gartenarbeit aus, pflanzen, geben also noch einmal neues Leben; werden in häufigen Untersuchungen liebevoll diskret überwacht, genau wie in ihrer Freizeit, die sie selbst gestalten: mit Gesellschaftsspielen, Singen, Tanzen und Geschichten erzählen. Alles scheint in bester Ordnung bis sich einige kritische Geister nach und nach der ständigen Überwachung bewusst werden, heimlich Widerstand dagegen aufbauen und organisieren, nachdem einige besonders neugierige Geister herausfinden, was es mit den gründlichen medizinischen Untersuchungen der alten Heimbewohner tatsächlich auf sich hat.

  • Donnerstag, den 9.10.2014 um 20 Uhr

Titel: Geh doch rüber. Feinste Beobachtungen aus Ost und West

Veranstaltungsort: Club Voltaire, Kleine Hochstr. 5, Frankfurt/Main
VeranstalterInnen: Neues Deutschland, Club Voltaire & Verlag Neues Deutschland

Lesung mit Jan Korte

In „Geh doch rüber! Feinste Beobachtungen aus Ost und West“ schildert der aus Niedersachsen stammende Autor in zwei Dutzend unterhaltsamer Episoden seine Erlebnisse und Erfahrungen in beiden Hälften Deutschlands. Dabei werden nicht nur kulturelle und soziale Unterschiede fest gemacht – auf oft ironische Weise gelingt es Jan Korte, die Schilderungen mit einem gesellschaftspolitischen Background zu verweben. Immerhin pendelt der Autor als politisch aktiver Zeitgenosse zwischen dem Raumschiff Bundestag, seinem Wahlkreis in Sachsen-Anhalt und natürlich seiner alten Heimat umher. Die dabei gemachten Beobachtungen sind in diesem Band in den verschiedensten Nuancen unseres gemeinsamen Alltags jetzt für jedermann nachlesbar

  • Freitag, den 10.10.2014 um 20 Uhr

Titel: Daima. Images of Women of Colour in Germany

Veranstaltungsort: Café ExZess, Leipziger Str.91, Frankfurt/Main
VeranstalterInnen: P.A.C.K. & Edition Assemblage

Lesung mit In Memorandum für Nzitu Mawakha

„Daima“ ist eine Sammlung ausgewählter Schwarz-Weiß-Portraits mehrerer Schwarzer Frauen, die in Deutschland leben, arbeiten und Menschen inspirieren. Von intimen Darstellungen zweier einander vertrauensvoll zugewandter Frauen über lebhafte Aufnahmen mehrerer Sistahs bis hin zu wunderschönen Einzelportraits: der Fotoband portraitiert diese Frauen und ihr Miteinander in verschiedenen Situationen des Lebens. Damit präsentierte die afrodeutsche Fotografin Nzitu Mawakha eine in Deutschland einzigartige Portraitsammlung. In den Begleittexten sind die portraitierten Frauen diejenigen, die die Fragen stellen und kehren so die Blickrichtung um – zurück auf die Betrachtenden und Lesenden.

Das Wort „Daima“ ist Suaheli und bedeutet „für immer“. Für die Fotografin Nzitu Mawakha, beantwortete es die Frage danach, wie lange sie in Deutschland bleiben möchte. Das Projekt wird von in Memorandum für die kürzlich verstorbene Nzitu Mawakha vorgestellt,von den Protagonistinnen Clementine Burnley, Sharon Dodua Otoo und Christelle Ngnoubamdjum vorgestellt. Sie werden aus ihren Texten lesen.

  • Freitag, den 10.10.2014 um 20 Uhr

Titel: Die Identitären. Jugendbewegung der Neuen Rechten

Veranstaltungsort: Faites votre jeu!, Klapperfeldstr. 5, Frankfurt/Main
VeranstalterInnen: Faites votre jeu! & Unrast Verlag

Lesung mit Kathrin Glösel

Die Identitären, deren Anfänge um das Jahr 2002 auszumachen sind, verstehen sich als Jugendbewegung der "Neuen Rechten" in Europa. Seit der Initialzündung in Frankreich haben sich u.a. in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Großbritannien, Spanien sowie Dänemark, Schweden und Norwegen Ablegergruppen gegründet. Basierend auf Text-, Bild- und Videomaterial, den Gruppen-Standpunkten, Gesellschaftsanalysen und Schlussfolgerungen analysieren die Autor_innen Ideologie, Aktionismus und Netzwerke der Aktivist_innen.

Das Buch beleuchtet die Verbreitung in Europa, die Verortung der Identitären in der "Neuen Rechten", ihre Ideologien und deren historisch-theoretischen Unterbau, die Kommunikationsstrategien sowie ihre Qualifikation als Jugendbewegung.

  • Freitag, den 10.10.2014 um 19 Uhr

Titel: Weltgericht

Lesung von Satiren und Polemiken von Karl Kraus. Zum Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren

Veranstaltungsort: DFG-VK, Mühlgasse 13, Frankfurt/Main
VeranstalterInnen: DFG-VK Bildungswerk Hessen, DFG-VK Frankfurt/Main & Marixverlag

Lesung mit Bruno Kern

Karl Kraus, 1874 – 1936, wurde als Sohn des jüdischen Fab­rikanten Jakob Kraus in Gitschin in Böhmen geboren. Zunächst studierte er Rechtswissenschaften, wechselte zwei Jahre später zu den Fächern Philosophie und Germanistik, brach das Studium jedoch ab. 1897 wurde er Mitarbeiter der "Breslauer Zeitung", 1899 rief er die Zeitschrift "Die Fackel" ins Leben, die er zu einem der führendsten Medien für Kultur- und Gesellschaftskritik seiner Zeit entwickelte. In den fast tausend Bänden seiner Zeitschrift „Die Fackel“ und in etwa siebenhundert Vorträgen entlarvte er wortgewaltig die doppelbödige Moral der Zeit, die Phraseologie der Presse und einen verkommenen Literaturbetrieb. Sein großes Drama über den Ersten Weltkrieg, "Die letzten Tage der Menschheit", machten ihn international bekannt. Nach dem Krieg schlugen Professoren der Pariser Sorbonne, also der ehemalige "Feind", Karl Kraus für den Literatur- und für den Friedensnobelpreis vor.

  • Freitag, den 10.10.2014 um 20 Uhr

Titel: Rebellion der Selbstachtung. Gegen Demütigung

Veranstaltungsort: Club Voltaire, Kleine Hochstr. 5, Frankfurt/Main
VeranstalterInnen: Säkulare Humanisten - Freunde der gbs, Club Voltaire & Alibri Verlag

Lesung mit Franz-Josef Wetz

Alle kennen das Gefühl: Irgendetwas stimmte gerade nicht, irgendwie bin ich soeben nicht korrekt behandelt worden und spüre den Drang aufzubegehren. Aber wie lässt sich das Bauchgefühl genauer fassen?

Den Begriff der Menschenwürde hält Wetz für fragwürdig. Er begründet menschliches Selbstwertgefühl ohne auf metaphysische Vorstellungen wie „Gottesebenbildlichkeit“ zurückzugreifen. Sein alternatives Konzept knüpft zunächst am biologisch erklärbaren Selbsterhaltungsstreben an. Wetz arbeitet heraus, wie Selbstachtung definiert werden kann und wie sie „funktioniert“ (auch unter Extrembedingungen).

Wetz führt an, welche persönlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit Selbstachtung sich entwickeln kann, und wodurch sie bedroht wird. Wann ist es gerechtfertigt, sich gedemütigt zu fühlen? Wo schlägt Selbstachtung in Überheblichkeit um? Fazit: Selbstachtung ist eine „orthopädische Herausforderung“: die Kunst, aufrecht zu gehen!

  • Samstag, den 11.10.2014 ab 19:00 Uhr

Lange Lesenacht

Mit leckerem Buffet
Veranstaltungsort: Café ExZess, Leipziger Str. 91, Frankfurt/Main

19:30 Uhr: Galgenheck. Schon immer war die Sicherheit der Menschen Erbfeind, jederzeit (William Shakespeare)

VeranstalterInnen: P.A.C.K. & Conte Verlag

Lesung mit Madeleine Giese

Der Galgenheck, idyllische Vorortsiedlung durchsetzt von Einfamiliengärten, brät in der Julihitze. Seine Bewohner verlangen nichts als kühle Getränke, einen gepflegten Rasen und dass alles so bleibt, wie es ist. Aber die Sterne stehen nicht günstig für die redliche Gemeinschaft. Nicht nur, dass sich der Tag und die Nacht gegen sie verbünden – da ist auch noch Hugo, Trunkenbold und alter Lateiner, der die müden Knochen zusammenrafft um gemeinsam mit seinem jungen Freund Alex Unfrieden zu stiften, Isabell, die Königin der Reglosigkeit, und ein Kater, Liebling der Nacht und im Bund mit Dämonen. Aber eins kann man dem Galgenheck nicht nachsagen: Dass er wehrlos ist.

20:15 Uhr: Blitzkrieg der Liebe.

VeranstalterInnen: P.A.C.K. & avant-verlag

Lesung mit Petteri Tikkanen aka Black Peider

Der Weg von Kindheit zu Pubertät wird in der mehrfach preisgekrönten Graphic-Novel auf eine universelle Art und aus einer menschlichen Perspektive geschildert. Blitzkrieg der Liebe ist eine Geschichtenreihe des bekannten finnischen Comickünstlers Petteri Tikkanen, der als „Black Peider“ eine unvergessliche Live-Performance bietet!

21 Uhr: Kein Schritt zurück.

VeranstalterInnen: P.A.C.K. & Alibri Verlag

Lesung mit Arzu Toker

Was bedeutet Ehre im Islam? Um wessen Ehre geht es? Arzu Toker befasst sich seit Langem mit dem Thema. In zwei literarischen Texten beschreibt sie den Generationenkonflikt unter eingewanderten Türken und ihren in Deutschland geborenen Kindern. Ihr Nachwort ist ein leidenschaftliches Plädoyer für die Freiheit.

Arzu Toker lebt seit 1974 in Deutschland. Sie arbeitet als Autorin und Übersetzerin.

21:45 Uhr: Mordskarma.

VeranstalterInnen: P.A.C.K. & Edition AV

Lesung mit Rolf Cantzen

Nichts will er mehr als Harmonie: Engel channeln, Visionen in indianischen Schwitzhütten, die Ehrung unserer Ahnen (der Germanen). Doch negative Energien bemächtigen sich der Gemeinschaft: Nun wächst das Wissen: Die dunklen Seelen müssen achtsam und nachhaltig dem Rad der Wiedergeburten zugeführt werden. Unschön ist lediglich, dass der Kopf des schnauzbärtigen Reinkarnationstherapeuten Hubert unauffindbar bleibt.

22:30 Uhr: „Kommen Sie da runter!“. Eine Kletteraktivistin erzählt

VeranstalterInnen: P.A.C.K. & Verlag Graswurzelrevolution

Lesung mit Cécile Lecomte

„Kommen Sie da runter!“ das ist der Satz, den Cécile Lecomte, bei ihren politischen Aktionen am öftesten hört. Er wird von der Polizei ausgesprochen und zeigt zugleich deren Verwirrung und Ohnmacht. In ihren Kurzgeschichten erzählt die als „Eichhörnchen“ bekannte Kletteraktivistin von ihren oft spektakulären Aktionen des zivilen Ungehorsams für eine bessere Welt.

23:15 Uhr: Wiener Herz am Sternenbanner. Bruno Granichstaedten – Stationen eines Lebens

VeranstalterInnen: P.A.C.K. & Edition AV

Lesung mit Ernst Kaufmann

Künstlerbiografie, Reisebericht, Zeitdokument - vereint in einem Roman.

Einprägsam und mit feinem Humor schildert die Biografie das faszinierende Leben des jüdischen Komponisten Bruno Granichstaedten, als Gratwanderung zwischen Erfolg und Ohnmacht. Einst gefeierter Star des Wiener Theaterpublikums, musste er vor dem NSRegime nach Amerika flüchten, wo er verarmt und vergessen starb.

24 Uhr: Fliegeralarm. Fluglärm-Krimi

VeranstalterInnen: P.A.C.K. & mainBook

Lesung mit Gerd Fischer

Frankfurt, Flughafen, Fluglärm - der Krimi basiert auf den kontrovers diskutierten Ereignissen um den Flughafenausbau im Rhein-Main-Gebiet.Ein Mann wird entführt. Sein Ohr landet auf dem Tisch der Frankfurter Kripo zusammen mit der Forderung, die neue Landebahn wieder stillzulegen. Der Krimi verfolgt zudem die heikle Frage, wie weit Bürger gehen würden, wenn sie den Fluglärm nicht mehr ertragen können und sich gegen die Macht der Wirtschaft und der Politik wehren wollen.

  • Samstag, den 11.10.2014 um 20 Uhr

Titel: Die Stille und der Wolf.

Veranstaltungsort: Club Voltaire, Kleine Hochstr. 5, Frankfurt/Main
VeranstalterInnen: Club Voltaire & Persona Verlag

Lesung mit Elmar Schenkel

Angeregt durch die Einteilung der Welt in vier Elemente hat Elmar Schenkel seine Essays unter vier Begriffe zusammengefasst: Lehm, Glut, Tinte und Äther.

Schenkels Sujets sind überaus vielfältig: ein altes Haus, der Schnee von morgen, Bogenschießen und Radfahren, Zauber und Fluch von Bibliotheken und warum Märchen gut tun. Zahlenmystik und fliegendes Geld begegnen sich auf der Einbahnstraße Walter Benjamins. Es sind Essays, die scheinbar leicht daherkommen, den Leser unterhalten und dabei zum Nachdenken anregen. Mit Wortwitz und Hintersinn steigern sie unsere Neugier auf die Welt.

Elmar Schenkel wurde 1953 in Lippetal bei Soest geboren. Er studierte Anglistik, Romanistik und Japanologie und ist heute Professor für Anglistik in Leipzig. Mitherausgeber der Literaturzeitschriften Nachtcafé und Chelsea Hotel. Übersetzer englischsprachiger Lyrik, seit einigen Jahren auch tätig als Maler.