Gekränkte Freiheit vs. umkämpfte Solidarität

erstellt von Bildungsstätte Anne Frank — zuletzt geändert 2022-12-21T23:37:52+02:00
Podiumsgespräch mit Oliver Nachtwey und Meron Mendel
  • Wann 31.01.2023 ab 19:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Bildungsstätte Anne Frank, Hansaallee 150
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Sie beklagen vermeintliche Sprechverbote und sehen ihre Freiheit bedroht durch ein angebliches Übermaß an Regeln und Vorschriften, die ihnen ein übermächtiger Staat, der „Mainstream“ oder die sogenannten Woken auferlegen. Gegen die empfundenen Eingriffe in ihre Freiheits- und Eigentumsrechte wehren sie sich mit zunehmend autoritären Mitteln: Libertäre Autoritäre, wie Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die beispielsweise im Querdenkermilieu Beheimateten in ihrem Bestseller „Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoritarismus“ (Suhrkamp 2022) nennen. Die im Dezember öffentlich gewordenen Umsturzpläne einer verschwörerischen Reichsbürger*innentruppe zeigen auf, wie gefährlich dieser neue Typ des Protests im Extremfall ist.

Was macht es mit unserem politischen Diskurs, wenn Rücksichtnahme und gesellschaftliche Solidarität als Angriffe auf individuelle Freiheit geframet werden? Trägt umgekehrt auch der Einsatz für identitätspolitische Belange autoritäre Züge? Ein Gespräch über das Spannungsverhältnis zwischen libertärem Autoritarismus und Identitätspolitik.

Oliver Nachtwey ist Professor für Sozialstrukturanalyse an der Universität Basel. Mit Carolin Amlinger hat er 2022 das Buch „Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoritarismus“ bei Suhrkamp veröffentlicht.

Meron Mendel ist Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und Professor für transnationale Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences. Zuletzt veröffentlichte er gemeinsam mit Saba-Nur Cheema und Sina Arnold in der Edition Bildungsstätte Anne Frank im Verbrecher Verlag den Band „Frenemies. Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen“.