Mapping Memories: Ver(antw)ortung Börneplatz

erstellt von Jüdisches Museum Frankfurt — zuletzt geändert 2021-08-24T12:27:42+01:00
Pop-up-Event mit Performances, Installationen, Gesprächen, Workshops, Führungen und dem Launch der Online-Plattform METAHub
  • Wann 09.09.2021 ab 18:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Börneplatz
  • Termin zum Kalender hinzufügen iCal

Zum Programm: https://metahubfrankfurt.de/mapping-memories

DIE VERGESSENE MODERNE

Während das Museum Judengasse an das frühneuzeitliche Ghetto und die Gedenkstätte Neuer Börneplatz an die Opfer der Schoa erinnern, werden die jüdischen Einrichtungen, die sich hier im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert befanden, vor Ort kaum erwähnt. Zu ihnen gehört der Judenmarkt mit seinen Marktständen, der ab 1888 Börneplatz heißt, das 1829 eingerichtete Krankenhaus der Israelitischen Krankenkassen und die 1882 eingeweihte Synagoge. Das Pop-up-Event „Mapping Memories“ ist dem vielfältigen jüdischen Leben an diesem Ort vor der systematischen Zerstörung, insbesondere der jüdischen Renaissance gewidmet, die von der Börneplatzsynagoge ausging. In der Pogromnacht 1938 wurde sie auf Anordnung der Nationalsozialisten zerstört.

KÜNSTLERISCHE POSITIONEN UND DIGITALE ANWENDUNGEN

Im Rahmen des Kooperationsprojekts „METAhub – Museum, Education, Theater, Arts“ wird die bewegte Geschichte des Platzes auf einer neuen digitalen Plattform in erzählerischer Form erlebbar gemacht. Grundlage dafür bildet die systematische Erschließung und Digitalisierung aller Gegenstände in den Sammlungen des Archäologischen, des Historischen und des Jüdischen Museums, die mit der Geschichte des Ortes verbunden sind.

Bei den vorbereitenden Arbeiten für die 1996 eröffnete Gedenkstätte Neuer Börneplatz wurden Steine der zerstörten Börneplatzsynagoge freigelegt, die seither im Depot des Archäologischen Museums bewahrt werden. Zu ihnen gehören auch die Reste des 1938 gewaltsam zerstörten Tora-Schreins. Im Rahmen des METAHub-Projekts werden diese Reste nun wieder vor Ort präsentiert.

Die Konzeptkünstlerin Helgard Haug vom Künstlerkollektiv Rimini Protokoll begleitet mit ihrem Projekt „Unboxing Past” seit etwa einem Jahr die systematische Erschließung und Digitalisierung der Steine vom Börneplatz im Depot des Archäologischen Museums. Ihre Arbeit lädt zu einer Auseinandersetzung darüber ein, wie wir Artefakte der Erinnerung archivieren, was sie uns erzählen und wie wir uns über die gemeinsame Betrachtung dieses greifbaren kulturellen Erbes begegnen können.

INSTALLATIONEN, PERFORMANCES UND GESPRÄCHE

An den vier Tagen des Pop-up-Events wird der Frankfurter Börneplatz zu einem lebendigen Verhandlungsraum darüber, wie und was wir heute vor Ort erinnern.

In einer temporären Installation, entworfen von den international renommierten Architekten Nikolaus Hirsch und Michel Müller, erwarten Sie Performances, Führungen, Vorträge, Diskussionen und digitale Formate rund um den Börneplatz und seine Geschichte.

Ein besonderes Element des viertägigen Programms bildet die performative Führung „Rosh HaShanah 5782: on a politics of love“ von Ariel Efraim Ashbel and friends, die dazu einlädt, die Denktraditionen dieses besonderen Orts moderner jüdischer Kultur aufzugreifen und uns dabei neu zu begegnen.

Der Eintritt in das Museum Judengasse ist an den vier Tagen des Popup- Events kostenfrei. Das detaillierte Programm ist online zu finden unter: https://metahubfrankfurt.de/mapping-memories

Das Pop-up-Event wird am 09. September um 18 Uhr eröffnet. Bitte melden Sie sich zu den einzelnen Veranstaltungen an unter: metahub@stadt-frankfurt.de