Mapping Memories – Ver(antw)ortung Börneplatz

erstellt von Jüdisches Museum Frankfurt — zuletzt geändert 2021-09-10T16:12:22+02:00
Pop-up-Plattform vom 9. bis 12. September
  • Wann 11.09.2021 von 11:00 bis 22:00 (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Börneplatz
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Samstag, 11.09.2021

11 Uhr
Der Frankfurter Börneplatz: Streifzug durch jüdische Geschichte vom 12. Jahrhundert bis heute

Erst Judenmarkt, dann Börneplatz: Der belebte Platz am nördlichen Ende der Judengasse war ein Knotenpunkt jüdischen Lebens im modernen Frankfurt. In der Führung geht es auf einen Streifzug durch die bewegte Geschichte dieses Ortes von den ersten Zeugnissen jüdischen Lebens im Mittelalter, über die Zeit der Judengasse von der Zerstörung durch die Nationalsozialisten bis hin zum „Börneplatz-Konflikt“ um den Umgang mit den Zeugnissen jüdischer Geschichte in Frankfurt.

Mit Jürgen Steinmetz (Kunstvermittler)

Treffpunkt: Infopoint auf dem Börneplatz, neben dem Eingang zur Ausstellung.


15 Uhr
Vom Börneplatz ins Jüdische Ostend: Stadtführung

Im Jahre 1895 waren etwa 45 Prozent der Bevölkerung, die im Ostend lebten, Mitglied einer der beiden jüdischen Gemeinden Frankfurts - so viel wie in keinem anderen Quartier. Jüdische Gewerbetreibende, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen prägten das Straßenbild in dem Viertel unmittelbar neben der ehemaligen Judengasse. In der NS-Zeit wurde der Stadtteil ein Zufluchtsort für jüdische Menschen aus dem Umland Frankfurts. Nach dem Krieg entwickelten sich im Ostend langsam neue Anfänge jüdischen Lebens.

Die Führung beginnt am Neuen Börneplatz und führt dann in die unmittelbare Umgebung.

Mit Jürgen Steinmetz (Kunstvermittler)

18 Uhr
Digitale Synagogen-Rekonstruktionen als Erinnerungspraxis

Durch 3D-Technologien wird die digitale Rekonstruktion von zerstörten Bauwerken immer einfacher. Detailgetreue Visualisierungen, 3D-Anwendungen und immersives Storytelling machen es möglich, verloren gegangene Orte, ihre Geschichten und kulturelle Bedeutung noch einmal zu erleben. Welches Potenzial hat VR, die jüdische Kultur auch für Nicht-Jüdinnen und Nicht-Juden erlebbar zu machen? Welchen Formen von Erinnerung und welchem Gedenken wird hier virtueller Raum gegeben?

Im Gespräch sind

  • Dr.-Ing. Marc Grellert (Digital Design Unit, TU Darmstadt)
  • Prof. Diwi Dreysse (Initiative 9. November e.V.) und
  • PD Dr. Annegret Schüle (Oberkuratorin Neuere und Zeitgeschichte der Geschichtsmuseen der Landeshauptstadt Erfurt).

Moderation: Prof. Dr. Doron Kiesel (Wissenschaflicher Direktor der Bildungsabteilung, Zentralrat der Juden in Deutschland)

19 Uhr
Jenseits der Erinnerung: Zur Diskussion um die Rekonstruktion von Synagogen

In Deutschland befinden sich vielerorts Synagogen, die im Novemberpogrom 1938 geplündert und zerstört wurden. Die Erinnerung an die Gemeinden, die hier einst zusammenfanden, wird unterschiedlich intensiv gepflegt und ist häufig mit kommunalen Konflikten verbunden. So auch 1987 am Börneplatz. In Hamburg und Berlin führte die Diskussion nun zu dem Entschluss, zerstörte Synagogen zu rekonstruieren. In welches Verhältnis setzen sich die geplanten Vorhaben zur jüdischen Geschichte des jeweiligen Orts? Sind sie Ausdruck einer selbstbewussten jüdischen Praxis, die an die Zeit vor dem Nationalsozialismus anschließen will? Oder drohen sie die Zäsur des Nationalsozialismus zum Verschwinden zu bringen?

Über die Herausforderungen und Chancen von Synagogen-Rekonstruktionen unterhalten sich

  • Dr. Alexandra Klei (Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg),
  • Prof. Dipl.-Ing. Jörg Springer (Bauhaus-Uni Weimar, Springer Architekten) und
  • Uwe Becker (Antisemitismusbeauftragter des Landes Hessen)

Moderation: Prof. Dr. Doron Kiesel (Wissenschaflicher Direktor der Bildungsabteilung, Zentralrat der Juden in Deutschland)

20.30 Uhr
Rosh HaShanah 5782: on a politics of love

Performance von Ariel Efraim Ashbel and friends: Zur Feier des Jahres 5782 versammeln sich Ashbel und sein Freund Ethan Braun mit dem Publikum um Speisen, Aktionen und Ideen: philosophische Texte aus der europäischen Tradition, die Zyklen der Rosch Haschana Gebete und jemenitische Musiken. Dabei nehmen sie auch den Frankfurter Börneplatz in den Blick und reflektieren mit uns, welche Solidarität in unserer Welt heute notwendig ist – und welches Potenzial die Liebe hat, Ausrufezeichen in offene Fragen zu verwandeln.

Hinweis:
Wir bitten zu allen Programmpunkten um Anmeldung an metahub@stadt-frankfurt.de
Bitte erwähnen Sie in Ihrer Mail, zu welchem Programmpunkt Sie kommen möchten!
Der Eintritt ist zu allen Veranstaltungen frei. Das Museum Judengasse ist während des Events bis 22 Uhr geöffnet, ebenfalls bei freiem Eintritt!

Das gesamte Programm: metahubfrankfurt.de