*online* Der Fall Max Merten

by Fritz Bauer Institut veröffentlicht 03.05.2023

Über den bundesdeutschen Umgang mit einem NS-Kriegsverbrecher. Vortrag von Dr. Gerrit Hamann

Wann

07.06.2023 ab 18:15 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)

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Max Merten, Jurist im Reichs- und später im Bundesjustizministerium, war eine schillernde Persönlichkeit: Als Kriegsverwaltungsrat im besetzten Saloniki hatte er 1943 an der Verfolgung der griechischen Juden mitgewirkt.

Im Jahr 1957 wurde er in Athen wegen Kriegsverbrechen verhaftet. Die Bundesregierung setzte alles daran, ihn der griechischen Justiz zu entziehen, mit Erfolg. Doch kaum in Freiheit, startete er mit Hilfe des späteren Bundespräsidenten Gustav Heinemann einen medialen Rache- und Rehabilitierungsfeldzug, die die Bonner »Schlussstrich-Politik« und Adenauers Kanzleramtschef Hans Globke auf eine harte Probe stellten. Dabei versuchte Merten, auch Adolf Eichmann und Fritz Bauer für seine Zwecke einzuspannen – mit ungeahnten Folgen.

Dr. Gerrit Hamann ist Assessor im niedersächsischen Justizdienst. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen promovierte er im Rahmen der Folgeforschung zum »Rosenburg-Projekt« des Bundesministeriums der Justiz über den Fall Merten. Sein Buch Max Merten. Jurist und Kriegsverbrecher. Eine biografische Fallstudie zum Umgang mit NS-Tätern in der frühen Bundesrepublik ist 2022 im Vandenhoeck & Ruprecht Verlag, Göttingen erschienen.

Moderation: Dr. Katharina Rauschenberger, Fritz Bauer Institut

auf YouTube: https://youtu.be/cCfartXjgCE