Ostend. Blick in ein jüdisches Viertel

erstellt von Initiative 9. November e.V. — zuletzt geändert 2021-11-09T16:16:36+01:00
Führung durch die Ausstellung im Hochbunker

Das Frankfurter „Ostend“ entwickelte sich östlich der Wallanlagen auf Garten- und Feldgelände. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entstand hier ein Wohngebiet für Angehörige der Mittelschicht, die von Handel, Kleingewerbe und Handwerk lebten. Nach der Öffnung des Frankfurter Ghettos um 1800 war ein Großteil der jüdischen Bevölkerung bevorzugt in das Ostend gezogen. Viele Familien blieben in räumlicher Nähe zu bestehenden religiösen und sozialen Einrichtungen, koscheren Geschäften und der jüdischen Nachbarschaft.

Ab 1850 entstanden auch neue Bauten der Jüdischen Gemeinde und der neu gegründeten IRG. Um 1895 war knapp die Hälfte der Ostend-Bewohner jüdisch. Unter nationalsozialistischer Herrschaft wurde jüdisches Leben systematisch zerstört. Ab 1938 zwang die Stadtverwaltung in Frankfurt verbliebene oder zugezogene Juden zwangsweise in „Judenhäuser“, die zuletzt meist im Ostend lagen.

Ab Oktober 1941 wurden jüdische Frauen, Männer und Kinder gewaltsam zur Großmarkthalle gebracht und von dort in die von den Nationalsozialisten errichteten Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Nur sehr wenige Menschen überlebten die Schoa.

Führungen durch die Ausstellungen werden vom Jüdischen Museum veranstaltet.

[Anmeldung]

Dauer ca. 1 Stunde. Eintritt frei. Warm anziehen - es ist kalt im Bunker.