Preisverleihung an Anwaltlichen Notdienst zum G20

erstellt von Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen — zuletzt geändert 2018-10-22T11:25:33+02:00
Mit dem Hans-Litten-Preis, der nach einem der bedeutendsten Anwälte der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik benannt ist, zeichnet die VDJ Juristinnen und Juristen aus, deren Tätigkeit in besonders hohes Maß durch demokratisches und rechtspolitisches Engagement gekennzeichnet ist.
  • Preisverleihung an Anwaltlichen Notdienst zum G20
  • 2018-10-27T18:00:00+02:00
  • 2018-10-27T23:59:59+02:00
  • Mit dem Hans-Litten-Preis, der nach einem der bedeutendsten Anwälte der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik benannt ist, zeichnet die VDJ Juristinnen und Juristen aus, deren Tätigkeit in besonders hohes Maß durch demokratisches und rechtspolitisches Engagement gekennzeichnet ist.
  • Wann 27.10.2018 ab 18:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Saalbau Bockenheim, Schwälmer Straße 28
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Den Preis werden für den Anwaltlichen Notdienst zum G20 in Hamburg stellvertretend die Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte Fenna Busmann, Gabriele Heinecke, Matthias Wisbar und Christian Woldmann entgegennehmen.

Programm:
• Begrüßung
• Eröffnung mit musikalischem Auftakt
• Prolog zur Preisverleihung: Rechtsanwalt Joachim Kerth-Zelter, Vorsitzender der VDJ
• Laudatio: Rechtsanwalt Dr. Marcus Mollnau, Präsident der Rechtsanwaltskammer Berlin
• Preisübergabe und Erwiderung der Preisträger*innen
• Musikalischer Schlussakkord

Musikalische Umrahmung: Akademischer Arbeiterliedchor
Als Laienchor im Februar 2017 an der Universität Frankfurt/M. gegründet, um die musikalische Tradition des avantgardistischen Arbeiterliedes von Hanns Eisler weiterzuführen. Der Chor singt Lieder von Bertolt Brecht und Hanns Eisler.

Die Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen will mit der Preisverleihung die Verdienste des Anwaltlichen Notdienstes für die offensive Verteidigung des Versammlungsrechts, das konsequente Eintreten für das Recht auf angemessene Verteidigung gegen freiheitsentziehende Maßnahmen und Einforderung rechtsstaatlicher Grundsätze auszeichnen.

Wäh­rend des G20-Gipfels in Hamburg Anfang Juli 2017 wurde der Rechtsstaat buchstäblich ausgeflaggt und herrschte Ausnahmezustand. Es kam nicht nur zu willkürlichen polizeilichen Festnahmen und Gewahrsamnahmen und damit verbundenen weiteren Verletzungen von Verfahrensrechten der Betroffenen sowie völlig unverhältnismäßigen Übergriffen gegen Versammlungsteilnehmer*innen, sondern gleich zu Beginn des Gipfels zu Diffamierungen gegenüber dem Anwaltlichen Notdienst und schweren Behinderungen und Eingriffen in anwaltliche Rechte und auch tätlichen Übergriffen. Der Anwaltliche Not­dienst - in Ko­ope­rati­on mit dem Hamburger Er­mitt­lungs­dienst und der Ro­ten Hil­fe - hat gleichzeitig auch für eine Ge­genöffentlichkeit gestanden, die die schweren Rechtsverletzungen und das Außerkraftsetzen rechtsstaatlicher Standards durchgängig thematisiert hat.

Der von der VDJ alle zwei Jahre an Juristinnen und Juristen verliehene Hans-Litten-Preis, ist eine Anerkennung für deren juristisches Wirken, welches - wie seinerzeit Litten - kompromisslos dem Recht verpflichtet ist, der notwendigen Konfrontation mit den politischen Machtinteressen und ihren Institutionen nicht ausweicht und in besonders hohem Maß durch demokratisches und rechtspolitisches Engagement gekennzeichnet ist.

Benannt ist der Preis nach einem der bedeutendsten Anwälte der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik: Hans Litten - https://www.vdj.de/aktivitaeten/hans-litten-preis/hans-litten-rechtsanwalt-1903-1938/ - hat sich u. a. für die Rechtshilfeorganisation der Roten Hilfe als Strafverteidiger in einer Vielzahl von politischen Prozessen eindrucksvoll, konsequent und effizient für seine Mandant*innen eingesetzt. Er wurde unmittelbar nach der Machtübernahme der Nazis verhaftet und durch fünf Jahre andauernde Inhaftierung und Folter schließlich in den Tod ge­trie­ben.