Solidaritätstag in Europa mit Turgut Kaya

erstellt von UPOTUDAK Internationales Solidaritätskomitee für politische Gefangene — zuletzt geändert 2018-07-10T11:27:44+02:00
Protestaktion mit Niederlegung eines schwarzen Kranzes am Griechischen Konsulat. Am 30. Mai 2018 hat das Obergericht in Athen die Auslieferung Turgut Kayas in die Türkei beschlossen. Turgut Kaya befindet sich seit 42 Tagen im Hungerstreik, um gegen den Auslieferungsbeschluss zu protestieren und freigelassen zu werden.
  • Solidaritätstag in Europa mit Turgut Kaya
  • 2018-07-11T10:00:00+02:00
  • 2018-07-11T23:59:59+02:00
  • Protestaktion mit Niederlegung eines schwarzen Kranzes am Griechischen Konsulat. Am 30. Mai 2018 hat das Obergericht in Athen die Auslieferung Turgut Kayas in die Türkei beschlossen. Turgut Kaya befindet sich seit 42 Tagen im Hungerstreik, um gegen den Auslieferungsbeschluss zu protestieren und freigelassen zu werden.
  • Wann 11.07.2018 ab 10:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Griechisches Konsulat, Zeppelinallee 43
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Freiheit für den Revolutionär und Freiheitskämpfer Turgut Kaya!

Turgut Kaya, der im April 2018 aufgrund eines Interpol-Fahndungsaufrufs vom griechischen Staat verhaftet wurde, befindet sich weiterhin in Haft. Die am 15. Mai geführte Verhandlung über eine Auslieferung Kayas an die Türkei wurde ohne eine Entscheidung auf den 30. Mai vertagt. Wir fordern die sofortige Freilassung von Turgut Kaya.
Zum ersten Mal wurde Kaya 1992 wegen studentischen Aktionen für akademische und demokratische Rechte vom türkischen Staat verhaftet. Nach zwei monatiger Haft im Bayrampasa-Gefängnis wurde er 1994 mit dem Vorwurf der Mitgliedschaft einer „illegalen Organisation“ erneut verhaftet. Bei dieser Festnahme versuchte man ihn während der Haft verschwinden zu lassen, sodass die türkische Polizei über eine Woche seine Verhaftung verleugnete. Im Zuge dieser Geiselnahme wurde Kaya schwersten Foltermethoden wie dem Palästinenser-Haken oder der Stromfolter ausgesetzt und im anschließenden gerichtlichen Verfahren festgenommen, allerdings wegen fehlender Beweislast wieder freigesprochen.
1997 wurde er ein weiteres Mal unter dem Vorwand der Mitgliedschaft einer „illegalen Organisation“ verhaftet und gefoltert. Nachdem er zunächst in einem Gefängnis mit „Geständigen“ inhaftiert war, musste er aufgrund von Morddrohungen an seiner Person dieses in Richtung Bergama-Gefängnis verlassen.
2000 wurde er dann nach drei Jahren Haft freigesprochen.
2005 fing Kaya an für die Zeitung „Özgür Gelecek“ zu arbeiten, dessen Editor er nach kurzer Zeit wurde, bevor er 2006 erneut verhaftet wurde und weitere sechs Jahre in schwere Isolationshaft geriet. Während dieser Zeit war er, angefangen von nackten Durchsuchungen über willkürlichen Prügeleinheiten bis hin zu schweren Disziplinarstrafen, erneut schwerer Folter ausgesetzt.
Bis zu seiner Entlassung im Jahr 2012 wurde er unter Folter und schlechten Bedingungen im Typ-F-Gefängnis gehalten.
Er wurde im April 2015 in Griechenland in einer gleichzeitigen Operation in fünf Ländern, bei der auch der türkische Staat beteiligt war, festgenommen und nach einer 40-tägigen Haft entlassen.
Drei Jahre später wurde Turgut Kaya mit der Begründung, dass er vom INTERPOL gesucht wird ein weiteres Mal verhaftet.
Es gibt keinen Grund für die Verhaftung von Turgut Kaya. Die Tatsache, dass der vom türkischen Staat mit Preisgeld und roter Ausschreibung gesuchte Turgut Kaya in der ersten Verhandlung um seine Auslieferung an die Türkei nicht freigesprochen wurde ist nicht hinnehmbar und steht im Gegensatz zu internationalen Verträgen bei dem auch Griechenland ein Unterzeichner ist. D.h. im Falle einer Überstellung Kayas an die Türkei, ist der griechische Staat für dessen unrechtmäßige Haft und Folter zuständig die ihn ohne Zweifel dort erwartet. Seitdem die Türkei zwei griechische Soldaten wegen angeblich illegalen Grenzübertritt festhält, besteht die Gefahr eines Austauschs mit Revolutionären.
Dieser Gefahr ist nun auch der Revolutionär Turgut Kaya ausgesetzt
Wir rufen alle revolutionären und fortschrittlichen Organisationen, Parteien sowie Einzelpersonen auf, aktiv zu werden, solidarisch zu sein und an den Protesten für die Freilassung von Turgut Kaya teilzunehmen.

Wir rufen alle RevolutionärInnen, Fortschrittliche und AktivistInnen des kurdischen Befreiungskampfes dazu auf, am 11. Juli 2018 vor allen griechischen Konsulaten in Europa einen schwarzen Kranz niederzulegen.

UPOTUDAK– Internationales Solidaritätskomitee mit den politischen Gefangenen