Staat, Weltmarkt und die Herrschaft der falschen Freiheit

erstellt von redaktion — zuletzt geändert 2018-07-23T08:27:43+01:00
Die gleichnamige Broschüre ist kürzlich als erster Teil der Veröffentlichung der Grundsatzdiskussion des linksradikalen UmsGanze...-Bündnisses erschienen. Anhand der Auseinandersetzung mit dem Staat und seiner Stellung auf dem Weltmarkt wird in ihr eine grundsätzliche (linksradikale) Kritik am Staat und am Nationalismus entwickelt. Die autonome antifa [f] stellt die Broschüre vor und lädt zur Diskussion. Im Anschluß Party mit DJ Wrobeljev (Volkstanzkomitee). Wilde Folklore von den Karpaten bis zur Karibik".
  • Staat, Weltmarkt und die Herrschaft der falschen Freiheit
  • 2009-07-25T20:00:00+02:00
  • 2009-07-25T23:59:59+02:00
  • Die gleichnamige Broschüre ist kürzlich als erster Teil der Veröffentlichung der Grundsatzdiskussion des linksradikalen UmsGanze...-Bündnisses erschienen. Anhand der Auseinandersetzung mit dem Staat und seiner Stellung auf dem Weltmarkt wird in ihr eine grundsätzliche (linksradikale) Kritik am Staat und am Nationalismus entwickelt. Die autonome antifa [f] stellt die Broschüre vor und lädt zur Diskussion. Im Anschluß Party mit DJ Wrobeljev (Volkstanzkomitee). Wilde Folklore von den Karpaten bis zur Karibik".
  • Wann 25.07.2009 ab 20:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5
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Eintritt frei - Spenden erwünscht!

Wir präsentieren: “STAAT, >WELTMARKT< UND DIE HERRSCHAFT DER FALSCHEN FREIHEIT " Der erste Teil unserer Grundlagendiskussion zur Kritik des kapitalistischen Normalvollzugs.

In der Krise erscheint der Staat als letzte Rettung der taumelnden Wirtschaft. Er springt ein, wenn alle Stricke reißen, um den Kapitalismus vor sich selbst zu schützen. Doch als Garant und Nothelfer des Kapitalverhältnisses ist er selbst von diesem abhängig. Seine außerökonomische Macht und Handlungsfähigkeit fußt auf der globalen Schlagkraft seiner Nationalökonomie. Das gilt in der Krise. Es gilt aber auch in Konjunkturphasen.

Die Zwänge kapitalistischer Akkumulation und staatlicher Steuerung verbinden sich zu einem durchdringenden System gesellschaftlicher Herrschaft. Einem System, das keiner einzelnen politischen Macht oder Klasse untersteht, sondern einem umfassenden, in letzter Instanz unpersönlichen Verwertungszwang. Die Imperative des Kapitalverhältnisses prägen sämtliche Lebensbereiche, von internationalen Handelskonflikten und Weltordnungskriegen bis hinab zur täglichen Herausforderung, inmitten der tobenden Konkurrenz nicht zynisch oder depressiv zu verzweifeln.

Der Grundlagentext des »…ums Ganze!«-Bündnisses problematisiert die zumeist als selbstverständlich akzeptierten sozialen und institutionellen Formen bürgerlich-kapitalistischer Herrschaft. Er analysiert den Zusammenhang von Staat und kapitalistischer Ausbeutung im Weltmaßstab, und formuliert eine fundamentale Kritik des ›Politischen‹ und der ›Freiheit‹ in ihrer bürgerlichen Gestalt. Denn bürgerliche Freiheit ist gesellschaftlich wesentlich die Freiheit zur kapitalistischen Konkurrenz nach Recht und Gesetz, unter Anerkennung des staatlich garantierten Privateigentums. Als allgemeiner Vergesellschaftungsmodus stiftet diese Konkurrenz für jedes Individuum den unausweichlichen Zwang, das eigene Leben gegen andere und in Ausnutzung anderer zu gewinnen, auf private Rechnung und privates Risiko. Dies ist die Herrschaft der falschen Freiheit.

In Abgrenzung zur traditionslinken Fixierung auf die ›soziale Frage‹ legt die Analyse großes Gewicht auf eine Ideologiekritik des Nationalismus, als der subjektiven Vermittlungsweise nationalökonomischer Schicksalsgemeinschaft in der Standortkonkurrenz. Vor diesem Hintergrund wird eine Reihe aktueller Konfliktlagen diskutiert: Kontinuität und Wandel des Nationalismus; das Verhältnis von Staatsbürgerschaft und Faschismus bzw. Rassismus; die ideologische Struktur von Kultur, Religion und Geschlechtsidentität; das Verhältnis staatlicher Herrschaft und europäischer Integration. Neben grundlegenden Konfliktlinien der aktuellen Krise werden Fragen linksradikaler Strategie und Praxis diskutiert.

Die Staatsbroschüre soll zur Positionsbestimmung einer antinationalen Linken beitragen, die sich nicht konstruktiv an der Verwaltung gesellschaftlicher Zwänge beteiligt, sondern mit ihrer Kritik auf Ganze geht – in Vorbereitung einer Praxis, die Herrschaft und Ausbeutung ein für allemal abschafft.