Veit Harlan, »Jud Süß« und der Nachkriegsantisemit

erstellt von Fritz Bauer Institut — zuletzt geändert 2022-06-07T10:43:08+02:00
Vortrag von Prof. Dr. Lisa Silverman. Vor Ort und online
  • Wann 06.07.2022 ab 18:15 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Campus Westend, Casino-Gebäude, Raum 1.801
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Der Vortrag untersucht die Entstehung des Nachkriegsantisemiten, einer imaginären Figur, die allein für die Dämonisierung von Juden verantwortlich gewesen sein soll und es den Deutschen ermöglichte, sich von jeglicher Nähe zum Antisemitismus nach dem Holocaust zu distanzieren. Wie wichtig es war, diese Figur zu definieren, wird am Beispiel des Filmregisseurs Veit Harlan illustriert, der 1948 wegen seines erfolgreichen NS-Propagandafilms JUD SÜẞ (1940) des Verbrechens gegen die Menschlichkeit angeklagt wurde. Eine sorgfältige Analyse der Aussagen und Ereignisse im und um das Gerichtsverfahren zeigt, welch zentrale Rolle für seinen Freispruch Harlans Bestimmung des »Antisemiten« spielte, die fortan für breite Bevölkerungskreise als Vorlage diente.

Prof. Dr. Lisa Silverman ist Associate Professor of History and Jewish Studies an der University of Wisconsin-Milwaukee. Im Sommersemester 2022 hat sie die Michael Hauck Gastprofessor für interdisziplinäre Holocaustforschung am Fritz Bauer Institut inne.

Anmeldung zur Teilnahme in Präsenz bitte an: anmeldung(at)fritz-bauer-institut.de
(mit Maske)

Livestream auf YouTube: https://youtu.be/1NLP1spkI5s