„Ball der Polizei“ – Kein Grund zu feiern!

Am Samstag lädt die Frankfurter Bezirksgruppe der Gewerkschaft der Polizei (GdP) zum jährlichen „Ball der Polizei“ ein. Unter dem Motto „Wertschätzung dringender denn je!“ will sich die Polizei im Saalbau Bornheim feiern und feiern lassen. Wir meinen: Hier gibt es nichts zu feiern! Machen wir gemeinsam auf Schildern und Plakaten sichtbar, worin die Praxis der Polizei real besteht und welche Politik sie alltäglich ausführt.

  • „Ball der Polizei“ – Kein Grund zu feiern!
  • 2017-09-16T19:00:00+02:00
  • 2017-09-16T23:59:59+02:00
  • Am Samstag lädt die Frankfurter Bezirksgruppe der Gewerkschaft der Polizei (GdP) zum jährlichen „Ball der Polizei“ ein. Unter dem Motto „Wertschätzung dringender denn je!“ will sich die Polizei im Saalbau Bornheim feiern und feiern lassen. Wir meinen: Hier gibt es nichts zu feiern! Machen wir gemeinsam auf Schildern und Plakaten sichtbar, worin die Praxis der Polizei real besteht und welche Politik sie alltäglich ausführt.
Wann

16.09.2017 ab 19:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

vor dem Saalbau Bornheim, Arnsburger Str. 24

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Statt  Selbstbeweihräucherung und mehr Wertschätzung ist ein Realitätscheck  notwendig: Die Polizei ist nicht der „Freund und Helfer“, sondern für  viele Menschen ein echtes Problem. Ständige Überwachung, die systematische Vertreibung von Obdachlosen, Drogenabhängigen, Jugendlichen und allen anderen als „unerwünscht“ geltenden Personengruppen aus dem urbanen Raum, rassistische Kontrollpraxen und  alltägliche Gewalt – was bitte gibt es daran zu feiern? Wofür Wertschätzung, wenn Polizist*innen beim Ausbau der Festung Europa  helfen, wenn sie nachts in Wohnungen stürmen, Menschen aus ihren  Betten zerren und sie ins nächste Flugzeug in ein vermeintlich "sicheres Herkunftsland“ zwingen? Einschüchterung, Angst, ein Ticket  in den möglichen Tod – und im Saalbau Bornheim muntere Partylaune?

Als wäre das alles nicht schon Wahnsinn genug, hat die Polizei – den  wahlkampftreibenden Politiker*innen und rechten Law And Order-Fans wie  immer treu zu Diensten – spätestens seit den G20-Protesten in Hamburg  ein altes Thema wieder für sich entdeckt: die linke Szene und alles,  was sie dafür hält. In Frankfurt haben die brutalen Räumungen gegen  Project Shelter, der polizeiliche Ausnahmezustand bei Blockupy oder die von Hessen ausgehende Initiative für eine Gesetzesverschärfung zum  „Schutz“ der Polizei (#Bullenschubsen) in den letzten Jahren bereits einen Vorgeschmack auf das gegeben, was sich in den letzten Wochen  bundesweit abspielt: der irrwitzige Polizeieinsatz in Hamburg, die  absurd hohen Strafen gegen Aktivist*innen im Nachgang, die mediale  Empörung über „linke Gewalt“, das Verbot der Nachrichtenplattform linksunten.indymedia.org, die Verunglimpfung unserer Zentren und  besetzten Häuser. All das soll abschrecken, soll legitimen Protest kriminalisieren, jede Idee einer anderen, solidarisch organisierten  Gesellschaft verdrängen – und nebenbei von der Gewalt ablenken, die  tagtäglich von Polizei und Staat ausgeht. Gleichzeitig gehören  rassistische Übergriffe, brennende Geflüchteten-Unterkünfte und  Waffenfunde in der rechten Szene weiterhin ebenso zum Alltag wie das  Gerade von linkem und rechtem Extremismus. Wir finden: es reicht!

Diesem Irrsinn von Polizei und staatlichen Behörden wollen wir etwas  entgegensetzen. Gerade in Zeiten, in denen der Wahnsinn der Welt  täglich sichtbarer wird und die Wut droht, in Angst und Lähmung  umzuschlagen, braucht es sichtbare Zeichen des Protestes und  Widerstandes. Deshalb werden am kommenden Samstag, den 16.09.2017, unter dem Motto „We’ll come United!“ tausende Menschen in Berlin bei  einer antirassistischen Parade für gleiche Rechte für Alle und gegen  Abschiebungen demonstrieren. Alle, die nicht nach Berlin fahren, sind  eingeladen, ihrem Unmut über die herrschenden Verhältnissen beim „Ball  der Polizei“ Ausdruck zu verleihen – kreativ, bunt und lautstark!  Machen wir gemeinsam auf Schildern und Plakaten sichtbar, worin die  Praxis der Polizei real besteht und welche Politik sie alltäglich  ausführt.

„Wertschätzung dringender denn je“? Not In Our Name!

Und anschließend: Sie nehmen sich den Saalbau – und wir uns die ganze  Stadt! Sie feiern die Polizei – und wir den Widerstand! Caipirinha  gegen Cops, Pernot gegen Polizei, Bier gegen Bullen. Oder einfach ne  Brause gegen den Kapitalismus. Massencornern gegen Polizeigewalt und  den Wahnsinn der Welt.

Eine Einladung der Interventionistischen Linken (IL) Frankfurt

www.frankfurt.radikallinks.org