Friede den Hütten! Wohnraum statt Räumung!

Kundgebung: Solidarität mit den BewohnerInnen des leerstehenden Ferrogeländes im Gutleutviertel!

Wann

07.05.2018 ab 17:30 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

vor dem Sozialdezernat, Schillerstraße 20

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Die Gefahr einer Räumung der BewohnerInnen des Brachgeländes im Frankfurter Gutleutviertel ist weiterhin akut.

Am Montag, den 30.4., wurden die etwa 30 BewohnerInnen von der Polizei geweckt und ihre Personalien aufgenommen. Der Polizeieinsatz wurde damit begründet, dass ihnen eine Strafanzeige wegen Hausfriedens- bruches und der Räumungsbeschluss zugestellt werden soll. Zuvor hatte das Unternehmen Ferro verlautbart, nicht zu räumen, bevor die BewohnerInnen eine alternative Unterkunft von der Stadt Frankfurt angeboten bekämen. Diese Aussage und der Polizeieinsatz von Montag stehen im Widerspruch zueinander.

Wir gehen davon aus, dass die Leute geräumt werden sollen und das gleiche Verfahren wie bei der Räumung der vorherigen Brache im Gutleutviertel angewandt wird. Damals wurde der Ausbruch eines Feuers zum Anlass genommen. Die gesamte Infrastruktur wurde bei der Räumung zerstört und das wenige Hab und Gut beschlagnahmt. Die meisten der damals geräumten BewohnerInnen haben ihre Sachen nicht zurück- bekommen. Sie selbst wurden vorübergehend in einer Notunterkunft untergebracht und haben erst nach Wochen für einen Monat Überbrückungsgeld erhalten. Danach wurden sie wieder ihrem Schicksal und der Straße überlassen. Die angebotene Hilfe bestand in einer Rückfahrkarte in ihr Heimatland.

Da es sich nicht um deutsche StaatsbürgerInnen handelt, sondern um Menschen aus Osteuropa, überwiegend Roma, wird seitens der Sozialbehörden wieder mit nicht vorhandenen „Anspruchsvoraussetzungen” argumentiert.

Das Menschenrecht auf eine menschenwürdige Unterkunft wird erneut ignoriert und mit Ausgrenzung statt mit Hilfe reagiert.

Bisher wurden die Menschen auf der Brache sich selbst überlassen. Weder Ferro noch die Stadt haben dafür gesorgt, dass sie wenigstens Toiletten, Wasserversorgung und Müllentsorgung zur Verfügung gestellt be- kamen.

Die Roma, die dort leben, versorgen und organisieren sich selbst. Sie haben keine andere Wahl. Wenn sie dort geräumt werden, suchen sie sich eine neue Brache.

Die Politik der Vertreibung muss endlich beendet werden. Sie bringt nur weiteres Elend.

Wir fordern eine sofortige anständige Unterbringung der BewohnerInnen, bevor es zu einer Räumung kommt. Die ständige Angst der BewohnerInnen vor der Räumung mittels eines Polizeieinsatzes und der Zerstörung ihrer selbstgebauten Unterkünfte und Habseligkeiten ist unzumutbar.

Rücknahme der Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruchs!

Für ein Haus für Roma!

Solidarity City Frankfurt

Dieser Aufruf wird unterstützt vom Förderverein Roma e.V.