November 1918: Der verpasste Frühling des 20. Jahrhunderts
– Konterrevolution statt demokratischer Aufbruch. Antifa-Erzählcafé mit Klaus Gietinger.
- https://www.frankfurter-info.org/termine/november-1918-der-verpasste-fruehling-des-20-jahrhunderts
- November 1918: Der verpasste Frühling des 20. Jahrhunderts
- 2018-09-24T18:00:00+02:00
- 2018-09-24T23:59:59+02:00
- – Konterrevolution statt demokratischer Aufbruch. Antifa-Erzählcafé mit Klaus Gietinger.
24.09.2018 ab 18:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC200)
DGB-Haus, Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77, Raum 3
Ein flammendes Plädoyer dafür, die verpasste soziale Revolution zwischen Kieler Matrosenaufständen und Weimarer Republik dem Vergessen zu entreißen! 100 Jahre nach dem November 1918 spricht man nur noch vom »Kriegsende«, vom »Zusammenbruch des Kaiserreichs«.
Dabei war die Novemberrevolution tatsächlich ein Aufbruch, ein Aufbäumen gegen die herrschenden Klassen. Matrosen, Soldaten und Arbeiter waren noch bewaffnet – und sie hatten genug von den alten Eliten, sie wollten das allgemeine Wahlrecht, die Sozialisierung, wahrhaft demokratische Verhältnisse, die Zerschlagung des Militarismus und die Revolution – ein für alle Mal, jetzt oder nie!
Klaus Gietinger zeigt, wie es die Führung der SPD und der Gewerkschaften verpasste, diesen aufkommenden Frühling des 20. Jahrhunderts zu nutzen, um ein friedliches und dauerhaft demokratisches Deutschland zu schaffen.
Stattdessen erstarkte in den folgenden Auseinandersetzungen die Reaktion. Garde-Kavallerie-Schützen-Division (GKSD) und Freikorps setzten nun alles daran die Menschen, welche für die Umsetzungen der Hoffnungen der Novemberrevolution gekämpft hatten, auszumerzen. Am Beispiel des zeitweiligen Befehlshabers der GKSD Waldemar Pabst wird ersichtlich, woraus ein gewichtiger Teil der faschistischen Bewegung entstand und wie diese Militaristen und Konterrevolutionäre von der Kaiserzeit über die Weimarer Republik und die Nazizeit bis in die Bundesrepublik die Geschicke Deutschlands mit bestimmten.
Klaus Gietinger, geb. 1955. Sozialwissenschaftler, Drehbuchautor und Regisseur. Er schrieb und inszenierte diverse Tatorte. Im Verlag Nautilus erschienen »Eine Leiche im Landwehrkanal. Die Ermordung Rosa Luxemburgs (2009, Neuausgabe 2018), »Der Konterrevolutionär. Waldemar Pabst – eine deutsche Karriere« (2009) und »November 1918. Der verpasste Frühling des 20. Jahrhunderts« (2018). Klaus Gietinger lebt in Saarbrücken.