1. Mai Aufruf

<p>In der DGB-Region Frankfurt-Rhein-Main finden anlässlich des 1. Mai 2006 unter dem Motto „Deine Würde ist unser Maߓ in Frankfurt am Main, Wiesbaden und Limburg Maikundgebungen statt. Harald Fiedler, Vorsitzender der DGB-Region, ruft dazu auf, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Bürgerinnen und Bürger sich gesellschaftspolitisch engagieren, ihre Interessen in Gewerkschaften, Vereine, Verbände, Kirchen, aber auch in demokratischen Parteien und gegenüber der Politik verstärkt einbringen.

Nur gelebte Demokratie, so der DGB-Chef Fiedler, kann dazu beitragen, dass ein von der Minderheit der Bevölkerung gewähltes Parlament auch in der Lage ist, alle Bürgerinteressen ausreichend zu berücksichtigen. Eine Wahlbeteiligung wie bei der Kommunalwahl im März um die 40 Prozent ist keine wirklich gelebte Demokratie in einem Gemeinwesen. Die Politik ist aufgerufen, in den nächsten fünf Jahren kommunale Bürgerbeteiligung zu organisieren, Bürgerinteressen aufzunehmen und durch Anerkennung, Motivation und Engagement zu fördern.

Die Gewerkschaften ihrerseits, so Fiedler, bieten vielfältige Möglichkeiten des gesellschaftspolitischen Engagements z.B. durch Kultur- und Bildungsveranstaltungen über die Beteiligung an den 1. Mai-Demonstrationen und -Kundgebungen hinaus. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fordert Fiedler im Vorfeld des 1. Mai 2006 auf, sich verstärkt gegen den Abbau gewerkschaftlicher Errungenschaften zu stellen und innovative, zukunftsweisende Konzepte voranzubringen und durchzusetzen. Dazu zählt, so Fiedler, der Kampf von ver.di, eine Arbeitszeitverlängerung im Öffentlichen Dienst zu verhindern als auch der Kampf der IG Metall um ein gerechtes Einkommen bei Weiterentwicklung und Ausbau von Qualifizierungsbausteinen, abgesichert durch Tarifverträge.

Frankfurt am Main als ein Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft ist für die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter Anlass, mit dazu beizutragen, gute Gastgeber in der Region zu sein. Voraussetzung dafür, so Fiedler, ist , dass die Beschäftigten durch die längeren Ladenöffnungszeiten einen materiellen und sozialen Ausgleich erhalten, eine anständige Bezahlung auch im Hotel- und Gaststättengewerbe erfolgt oder aber ein Überstundenabbau bei der Polizei durch ausreichend Neueinstellungen sichergestellt wird. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer freuen sich auf die WM, so Fiedler, aber herumtrampeln auf ihren Rücken, das werden wir nicht zulassen. So wie wir von Fans und Spielern ein fair play erwarten, so können wir auch nicht nur an den Tagen der Weltmeisterschaft ein ‚fair pay’ für ‚fair work’ erwarten.

Mit Torwandschießen und Kinderbetreuung am 1. Mai auf dem Römerberg will der DGB die Öffentlichkeit für die erschwerten Arbeitsbedingungen während der WM für viele Beschäftigte in der Stadt sensibilisieren.

In Frankfurt am Main wird ab 9.30 Uhr vom Günthersburgpark / Wetteraustraße über die Friedberger Landstraße zum Römerberg demonstriert. Dort findet ab 11.00 Uhr die 1. Mai-Kundgebung unter dem Motto „Deine Würde ist unser Maߓ statt. Es sprechen Norbert Hansen, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Transnet, Harald Fiedler, Vorsitzender der DGB-Region Frankfurt-Rhein-Main und Sören Steffe vom Allgemeinen Studentenausschuss (ASTA) der Fachhochschule Frankfurt sowie Helge Kienast von der Gewerkschaftsjugend. Zum anschließenden Familienfest auf dem Römerberg wird ein Kinderprogramm und viel Kultur geboten.

Pressemitteilung, DGB Region Rhein-Main, 20.04.2006