1. Mai: Naziaufmarsch fand nicht statt

Der diesjährige Versuch der „Freien Nationalisten“ um Steffen Hupka, in Frankfurt am Main demonstrieren zu wollen, ist in fast schon bemitleidenswerter Form kläglich gescheitert. Nun wird über die Einschätzung dieses Ereignisses diskutiert. Wir schlagen vor, in den Schlussfolgerungen vor allem das politische Verhalten der Stadt Frankfurt im Vorfeld des 1. Mai und das Verhalten der Polizei am 1. Mai zu kritisieren.

Denn in den Medien wird das Ausbleiben der Nazis in Fechenheim von einigen als Sieg der Linie des „Viererbündnisses“ (Nazidemonstration nicht verbieten, Anmeldung öffentlich verschweigen), ja gar als Erfolg des „Wegtolerierens“ der Nazis (Frankfurter Neue Presse, 2. Mai) verkauft. Demgegenüber wollen wir feststellen:
Die mancherorts zu lesende Vermutung, bei dem ins Wasser gefallenen Naziaufmarsch in Frankfurt-Fechenheim habe es sich um ein von vornherein so geplantes Manöver Steffen Hupkas und seiner Leute gehandelt, ist mit Sicherheit falsch ...


Tatsache bleibt: am 1. Mai waren ab ca. Mitternacht (!) Polizisten in Fechenheim im Einsatz, die die Nazi-Route schützen sollten. Ihre Gesamtzahl belief sich nach unseren Informationen insgesamt auf 23 Hundertschaften ...
Trotz eines nur kurzen Mobilisierungsvorlaufs ... ist es uns gelungen, mit am Schluss insgesamt etwa 700 Leuten auf der Demoroute der Nazis präsent zu sein. Es war sehr bald absehbar für die Nazis, dass Fechenheimerinnen und Fechenheimer, die dortige SPD, die Kirchengemeinden, der Moscheeverein, Leute von der dortigen Freiwilligen Feuerwehr, Betriebsräte der in Fechenheim ansässigen Industrie, aber auch die Frankfurter autonomen antifaschistischen Gruppen und die Anti-Nazi-Koordination an diesem Tag in Fechenheim gemeinsam auf der Matte stehen würden, wie es dann ja auch geschah. Das war der Grund der Absage Hupkas und des Ausbleibens der Faschisten.
Zur Erinnerung und Verdeutlichung: 2001 kamen sie mit ca. 800 Leuten an den Dornbusch und konnten nicht marschieren. 2002 hatten sie mit ca. 400 Leuten in Fechenheim das gleiche unrühmliche Erlebnis. Dieses Jahr kam Hupka erst gar nicht ...
Wir fordern einen Grundsatzbeschluss der Stadtverordnetenversammlung, dass künftig faschistische, rassistische und antisemitische Kundgebungen in Frankfurt am Main generell unerwünscht sind ...
Anti-Nazi-
Koordination.
Der vollständige Text ist unter:
www.frankfurt.org: 8080/info/ 1052255211/index_ html nachzulesen.