20 Jahre Asyl in der Kirche

Ausstellung 11. - 30. September 2005

11. September, 10 Uhr: <br> Gottesdienst mit Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten sowie von der Abschiebung Bedrohten aus Frankfurt<p> Vom 11. - bis 30. September 2005 ist in der Evangelischen St. Katharinenkirche die Ausstellung "20 Jahre Asyl in der Kirche" zu sehen. Die Eröffnung der Ausstellung findet während und nach dem Gottesdienst am Sonntag, 11. September, 10 Uhr statt. <p> Die Predigt hält Pfarrerin Fanny Dethloff, Flüchtlingsbeauftragte der Nordelbischen Evangelischen Landeskirche. Es wirken ferner mit: Bernhard Göhrig, Bundesgeschäftsführer der Ökumenischen Initiative Kirche von Unten und Pfarrer Dr. Hans Christoph Stoodt, Stadtkirchenarbeit an St. Katharinen. <p> Frankfurter von der Abschiebung bedrohte Schülerinnen und Schüler und AktivistInnen des Frankfurter Aktionsbündnis „Hiergeblieben!“ stehen zum Gespräch bereit und werden über die aktuelle Situation berichten.<p> Zur Ausstellung: <br> Die Ausstellung "20 Jahre Kirchenasyl" wurde von der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche erarbeitet (http://www.kirchenasyl.de/ausstellung.htm)<p> Das Kirchenasyl war und ist eine Reaktion auf die ungelösten menschenrechtlichen Probleme des deutschen Asylrechts. Als ultima ratio im Einzelfall verweist jedes Kirchenasyl exemplarisch auf die schwerwiegenden Defizite. <p> Das Kirchenasyl beansprucht nicht, eine Lösung dieser Probleme zu sein: Dies kann nur auf politischer Ebene geschehen. Kirchenasyl ist vielmehr subsidiärer Menschenrechtsschutz im Einzelfall, dessen Ziel es ist, dem Rechtsstaat zu seiner Geltung zu verhelfen und Flüchtlinge vor Gefahren für Leib und Leben oder unzumutbaren menschlichen Härten zu schützen, die ihnen bei einer Abschiebung drohen würden. Dabei geht es nicht darum, den Rechtsstaat in Frage zu stellen, sondern eine erneute Prüfung zu erreichen. Diese Einschätzung findet sich auch in den überwiegend unterstützenden Verlautbarungen von katholischen und evangelischen Kirchenleitungen , in denen das Kirchenasyl als Ausübung christlicher Beistandspflicht gewertet und befürwortet wird.<p> Kirchenasyl ist gesellschaftlich nicht unumstritten, auch wenn in den letzten Jahren eine wachsende Akzeptanz, einhergehend mit einer Art Institutionalisierung des Kirchenasyls zu beobachten ist. Trotz vereinzelter Vereinbarungen zwischen Kirchenleitungen und Innenministerien kommt es bis heute zu Räumungen und zu Strafverfahren gegen Pfarrerinnen, Pfarrer und Kirchenvorstände. <p> Rückfragen, Kontakt zur Ausstellung in Frankfurt:<br> Stadtkirchenarbeit an St. Katharinen, Tel. 069 283778