27. Mai: Keine Festung Europa! Eingreifen gegen Abschiebungen!

Demonstration des Aktionsbündnisses gegen Abschiebungen auf dem Rhein-Main-Flughafen

Das Aktionsbündnis gegen Abschiebungen schreibt in seinem Aufruf:

„Wut und Trauer angesichts des Suizids der algerischen Asylbewerberin Naimah H.: Sieben Monate eingesperrt im Transitbereich des Frankfurter Flughafens, hielt sie den Druck der drohenden Abschiebung in den Folterstaat Algerien und der Gefangenschaft im deutschen Internierungslager nicht mehr aus. Wir fordern die sofortige Abschaffung des tödlichen „Flughafenverfahrens“ und des Internierungslagers „C 182“.

... Mehr als 10000 Menschen werden alljährlich über den Rhein-Main-Flughafen abgeschoben. Offiziellen Angaben zufolge setzen sich etwa 10 % der Flüchtlinge aktiv zur Wehr. Kaum jemals wird dieser Widerstand öffentlich bekannt. Vieles wird geheim gehalten, vertuscht und bagatellisiert. Etwa die Hälfte aller Abschiebungen werden unter der Beteiligung der Lufthansa AG durchgeführt ...
Schon im letzten Jahr sah sich LUFTHANSA mehrfach Protesten von Menschenrechts-, Migranten- und Flüchtlingsorganisationen ausgesetzt. Immer wieder ist auch zu lesen, dass Piloten sich weigern, Menschen gegen ihren Willen mitzunehmen. Das antirassistische Netzwerk „kein Mensch ist illegal“ startete im März 2000 eine Kampagne gegen die Beteiligung der Lufthansa AG am Abschiebegeschäft. Mit Zeitungen, Plakaten und Aktionen an Flughäfen, Reisebüros sowie auch am Ausbildungszentrum in Seeheim-Jugenheim wurde die LUFTHANSA - „Deportation Class“ thematisiert und öffentlich angegriffen. Infolgedessen sah sich die LUFTHANSA genötigt, mit folgender „Klarstellung“ an die Öffentlichkeit zu treten. Sie behauptete: „Lufthansa lehnt Abschiebungen gegen den Widerstand der Betroffenen grundsätzlich ab und befördert sie seit Juni 1999 nicht mehr ...“
Tatsächlich beteiligt sich die LUFTHANSA weiter an der gewaltsamen Abschiebung von Flüchtlingen. Während ihre öffentlichen Statements bis jetzt nur der pressewirksamen Kampagne den Wind aus den Segeln nehmen sollen, hat diese in anderen europäischen Ländern zum Teil erreichen können, dass Fluggesellschaften „keine Zwangspassagiere mehr mittnehmen“ ( z. B. SABENA, Belgien)
Die Aktion am 27. Mai am Flughafen beginnt um 12 Uhr auf dem Lufthansa-Terminal (Terminal 1, Bereich A). Außerdem wird es eine Veranstaltung und eine Ausstellung zur Kampagne gegen die Lufthansa geben, s. Termine
ola

Aktionsbündnis gegen Abschiebungen c/o Dritte Welt Haus Frankfurt, Falkstr. 74, http://www.deportation-alliance.com