„Interhandel-Vermögen gehört den Zwangsarbeitern“

„Das Vermögen der ehemaligen I.G.-Farben-Tochter Interhandel gehört moralisch den überlebenden Zwangsarbeitern, denn sie sind die wichtigsten Gläubiger des Konzerns“, insistiert der Ehrenpräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, Kurt Goldstein, angesichts der geplanten Klage des US-Anwalts Ed Fagan gegen die Schweizer Großbank UBS, deren Vorläuferin Schweizer Bankgesellschaft sich das auf 2,2 Milliarden Euro geschätzte Interhandel-Vermögen 1967 einverleibte.

&#8222;Wenn eine Zahlungs-Verpflichtung der UBS gerichtsfest belegt werden kann&#8220;, fordert Goldstein, der selbst die Zwangsarbeit in Auschwitz und Buchenwald überlebt hat, &#8222;dann steht dieses Geld nicht den Aktionären, sondern den früheren Arbeitssklaven der I.G. Farben zu.&#8220; <br> &#8222;Fagan handelt in Auftrag einiger raffgieriger I.G.-Farben-Aktionäre&#8220;, ärgert sich der Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionäre, Henry Mathews, und vermutet: &#8222;Im Hintergrund stehen nicht nur Aktionäre wie Bolko Hoffmann und Rüdiger Beuttenmüller, sondern auch die ehemaligen Liquidatoren der insolventen I.G. Farben AG i.A..&#8220; <br> Der CDU-Bundestagsabgeordnete Otto Bernhardt und Rechtsanwalt Volker Pollehn bildeten als Liquidatoren der Firma auch den Vorstand der Stiftung, die I.G. Farben im Jahr 2000 gegründet aber nur mit lächerlichen 256.000 Euro ausgestattet hat. Die Stiftung ist von der Insolvenz des Unternehmens am 10. November 2003 nicht betroffen. <br> &#8222;Die Stiftung soll Zwangsarbeiter entschädigen und die verbrecherische Geschichte der I.G. Farben aufarbeiten&#8220;, erinnert Mathews, &#8222;aber Bernhardt und Pollehn haben vor der Insolvenz der Firma perfide Vorkehrungen getroffen, damit geschichtslose Zocker diese Stiftung nun missbrauchen können, um sich die eigenen Taschen zu füllen.&#8220; Presseinformation der Kritischen Aktionäre, 29.12.03

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Antifa/Zwangsarbeit