Abgerissen, aber nicht aufgegeben

Michael Barrax. Demonstration am 18. März

Am frühen Morgen des 29. Februar erschien die Gerichtsvollzieherin zusammen mit Vertretern der Nassauischen Heimstätte, der städtischen Konversionsentwicklungsgesellschaft (KEG) und der BMSF (Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung Frankfurt) zum vierten Mal auf dem ehemaligen Kasernengelände in Höchst, um die Räumung von zwei der insgesamt neun Häuser des alternativen Projektes gewaltsam zu erzwingen. Nachdem die rund 60 BewohnerInnen zusammen mit UnterstützerInnen die Zwangsräumungen bis jetzt verhindern konnten, erschien die Gerichtsvollzieherin diesmal ohne vorherige Ankündigung zusammen mit einer Hunderschaft Bereitschaftspolizei, mindestens dreißig Einsatzwagen, Wasserwerfern, Hafttransportern und einem Bautrupp mit schwerem Abrissgerät. Das Gelände wurde komplett abgeriegelt und dann besetzt. Hinter hohen Metallzäunen begannen die Bautrupps damit, Mauern einzureißen und den Spielplatz abzutragen. Den von den BewohnerInnen mobilisierten UnterstützerInnen wird der Zutritt zum Gelände verwehrt, so dass sie im Ergebnis wenig ausrichten können. Da die Räumungstitel jurstisch in Teilen nach wie vor zweifelhaft sind, verhandelt der Anwalt der BewohnerInnen mit den Vertretern von NH, KEG und BSMF bis in den späten Nachmittag. Dann setzen diese Fakten und beauftragen die Bautrupps damit, zwei Häuser abzureißen.
Die BewohnerInnen haben noch nicht aufgegeben und fordern die Stadt Frankfurt weiter auf, der NH ein Ersatzgelände dort zur Verfügung zu stellen, wo sozialer Wohnraum tatsächlich gebraucht wird und weder selbstbestimmte soziale Strukturen zerstört, noch Menschen auf die Straße gesetzt werden. Nachdem am 5. März in einem der weiteren Abrisshäuser die internationale Begegnungsstätte eingeweiht wurde, wird es am 17. März abends ein Solidaritäts-Punkkonzert geben. Für Samstag, den 18. März ist eine Demonstration geplant, zu der auch überregional mobilisiert werden soll. Infos zu diesen und anderen Aktivitäten gibt es unter Tel. (069) 34058484 oder 0177/7643385.
ola
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