Abschiebung vom Arbeitsplatz weg

&#132;... unsere Kollegin Nusreta Michaelis wurde am 22. Jan. 2003 zusammen mit ihrem fünfjährigen Kind vom Frankfurter Ordnungsamt /Ausländerbehörde nach Sarajewo abgeschoben! Sie hatte 100 Euro in der Tasche, hat dort keine Angehörigen und keine Lebensgrundlage.<br> Frau Michaelis war mit unbefristeter Arbeitserlaubnis seit 1998 in unserer Altenpflegeeinrichtung beschäftigt. Sie hat in dieser Zeit zuverlässig in der Pflege mit uns zusammen gearbeitet, in einem Arbeitsbereich in dem händeringend Arbeitskräfte gesucht werden.<br> Am Morgen des 21. Jan. nahmen zwei Herren des Ordnungsamtes Nusreta Michaelis an ihrem Arbeitsplatz fest &#150; sie war mitten in der morgendlichen Pflege eines Heimbewohners. Die anwesende Pflegedienstleitung versuchte fassungslos, die Herren zu überzeugen, dass das doch so nicht geht und die Einrichtung ausserdem keinen Ersatz für die Kollegin hat. Nusreta kam in Abschiebehaft, wurde am Abend &#150; wohl wegen ihres Kindes und weil es ihr sehr schlecht ging &#150; wieder entlassen.<br> Am nächsten Morgen holte die Ausländerbehörde sie zusammen mit ihrem Kind und schob sie nach Sarajewo ab.<br> Wir, die Kolleginnen und Kollegen des Johanna-Kirchner-Altenhilfezentrums, sind empört über diese menschenverachtende Vorgehensweise. Wir fragen Sie, ob dies die übliche Art der Behörden unserer weltoffenen Stadt Frankfurt ist, mit Menschen, die Probleme mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus haben, umzugehen. Nusreta Michaelis &#145;Vergehen&#146; war es, als Flüchtling hier her zu kommen, aus einem Land im Krieg. Sie hat hier gelebt, gearbeitet, Steuern und Sozialversicherungsabgaben gezahlt und für ihr Kind gesorgt.<br> Wir bitten Sie, die Vorgehensweise der Ausländerbehörde zu überprüfen und sich einzusetzen, damit unsere Kollegin an ihren Arbeitsplatz zurück kehren kann.&#147;<br> Gisela Hand