AIDS-HILFE Frankfurt steht vor dem AUS!

Geschäftsführung und Mitarbeiter der AIDS-Hilfe sehen den Sparmaßnahmen der Stadt mit großer Sorge entgegen.

<p>Die Umsetzung der von Kämmerer Hemzal vorgeschlagenen Haushaltssperre in Höhe von 20% bedeutete für die AIDS-Hilfe Frankfurt das AUS. "Eine 20%ige Kürzung der städtischen Zuwendung in diesem Jahr ist nicht mehr zu verkraften, es handelt sich hierbei um ein Defizit in Höhe von 196.000 Euro", berichtete Stephanie Horn, Pressesprecherin der AIDS-Hilfe Frankfurt, beim gestrigen Pressegespräch zum Lauf für mehr Zeit 2002. Damit drohe der AIDS-Hilfe Frankfurt die Insolvenz, so Horn weiter. Die Geschäftsführung der AIDS-Hilfe Frankfurt appellierte in einem Offenen Brief an die politisch Verantwortlichen im Magistrat, "diese drastischen Kürzungen nicht zu beschließen". "Bei einem Minus von 196.000 Euro im laufenden Haushaltsjahr", so Herbert Drexler, stellv. Geschäftsführer der AIDS-Hilfe, "ist die AIDS-Hilfe Frankfurt spätestens im November nicht mehr in der Lage, die Mietkosten, Gehälter und Sozialabgaben zu zahlen." Mit der Schließung der AIDS-Hilfe Frankfurt e.V. würde die Beratung, Betreuung und Versorgung der HIV-infizierten und an AIDS erkrankten Menschen in Frankfurt weitestgehend eingestellt, heißt es weiter in dem Schreiben der AIDS-Hilfe Frankfurt. Frankfurt ist nach Berlin die von HIV und AIDS am stärksten betroffene Metropole in Deutschland. Die zerschlagenen Strukturen, der Verlust an Fachwissen und Kompetenz lie-ßen sich nicht so schnell wieder herstellen oder ersetzen.<p> Auch die Mitarbeiter der AIDS-Hilfe weisen darauf hin, dass mit dem Wegfall des breiten und erfolgreichen Hilfs- und Betreuungsangebots für HIV-Infizierte und AIDS-kranke Menschen elementare professionelle Hilfsangebote verschwänden! Gerade in einer Stadt wie Frankfurt am Main, die besonders von HIV und AIDS betroffen ist, wären damit sämtliche Bemühun-gen, der Krankheit AIDS in Prävention, Aufklärung, Beratung und Betreuung optimal zu be-gegnen, zum Scheitern verurteilt. <p> "Diese sozialpolitische Katastrophe muss abgewendet werden", so Christian Schütte, Mitar-beiter der AIDS-Hilfe Frankfurt.<p> Mit der Bitte, gemeinsam sinnvolle Lösungen zu entwickeln, schließt der Appell an den Ma-gistrat: "Die AIDS-Hilfe Frankfurt war all die Jahre ein verlässlicher Partner für das Gesund-heitswesen dieser Stadt. Dieser Aufgabe wollen wir nach wie vor nachkommen, auch in Krisenzeiten".<p> (Frankfurt am Main, den 29. August 2002) Die AIDS-Hilfe Frankfurt e.V. informiert, berät und unterstützt Menschen mit HIV und AIDS. Dabei ist die AIDS-Hilfe auf Spenden angewiesen, um das breite Angebot aufrechterhalten zu können. Spendenkonto 44 62 62 bei der Frankfurter Sparkasse (BLZ 500 502 01)

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