Aktivitäten gegen alte und neue Nazis
Die Anti-Nazi-Koordination traf sich am 17.1. zur ersten Sitzung im neuen Jahr. Anwesend waren etwa 50 Menschen von Gewerkschaften, politischen Parteien, Autonomen, Jugendorganisationen, kirchlichen Zusammenhängen und Einzelpersonen. Ein Schwerpunkt war die Vorbereitung von zahlreichen Aktivitäten der kommenden Wochen. Wir feierten den 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz und demnächst den 60. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Faschismus am 8. Mai 1945. Hierzu gibt es viele Veranstaltungen (siehe Termine).
Ein weiterer Schwerpunkt war die Diskussion aktueller Entwicklungen zu Neonazis im Rhein-Main-Gebiet. Folgende Punkte wurden diskutiert und beschlossen: 1.1. Gerüchteweise haben wir gehört, daß die Frankfurter NPD am 8. Februar 2005 einen "Tag der Offenen Tür" planen soll. Bislang konnte das aber nicht wirklich bestätigt werden. Sollte es dazu kommen, werden wir kurzfristig aktiv werden. 1.2. Nachdem der militante Neofaschist Sören Brühl weitgehend unbehelligt von Mit-Studierenden, Lehrenden und Leitung der Frankfurter Fachhochschule demnächst dort sein Diplom als Sozialpädagoge (!) erhalten wird, wird es in Kürze einen Artikel über diesen Vorgang in der Mitgliederzeitschrift der IG Metall geben. 1.3. Die Neonazi-Wohngemeinschaft in Nidderau-Heldenbergen (Friedberger Straße 28) hat als Reaktion auf die auch durch die Hessenschau veröffentlichte Aktion von Mitgliedern der Anti-Nazi-Koordination und anderen gegen die Entstehung eines Nazi-Treffpunkts und Schulungszentrums eine Flugblatt-Aktion im Ort durchgeführt. In diesen Flugblättern präsentieren sich die dortigen Nazis als "national" gesinnte, aber völlig friedliche Menschen - angesichts ihrer Verwicklung zB. in die Aufmarschversuche militanter Neonazis in Gladenbach und den Erlebnissen der unmittelbaren Nachbarn der Nazi-WG vor Ort ein unhaltbarer Versuch, sich selbst als "brave Bürger" zu stilisieren. Es wurde beschlossen, mit Aktivitäten vor Ort gegen dieses entstehende Zentrum militanter Nazis vorzugehen. 1.4. Wie seinerzeit berichtet, hatten sich am 7. Oktober 2004 Nazis der NPD und andere Neofaschisten in der Gaststätte "Frankfurter Hof", Hanauer Landstraße 507 getroffen. Günter Deckert hat dort ein Referat über den Aufbau einer "Volksfront von Rechts" gehalten. Eine Gruppe von uns wird in nächster Zeit ein Gespräch mit dem Wirt der Gaststätte führen. Wir wollen ihn davon überzeugen, seine Räume für weitere Aktivitäten dieser Art nicht mehr zur Verfügung zu stellen. 1.5. Für den 28. September sind verschiedene Aktivitäten zum Gedenken an den 20. Jahrestag des Todes von Günter Saré geplant. Saré war am 1985 an der Kreuzung Hufnagelstraße / Frankenallee anläßlich einer Demonstration gegen den zu diesem Zeitpunkt im Haus Gallus stattfindenden Landesparteitag der NPD von einem Polizeiwasserwerfer überrollt und dadurch getötet worden. Es gibt ausführliche Planungen für diesen Gedenktag. Anti-Nazi-Koordination Frankfurt, 24.1.05