Außerordentliche Vollversammlung der Sozialistischen Studienvereinigung

Nach etwas mehr als anderthalb Jahren intensiver Veranstaltungs- und Seminartätigkeit muss konstatiert werden, dass trotz einer kontinuierlichen Aufwärtsentwicklung und einer deutlichen Ausweitung des Spektrums der Interessierten innerhalb der Linken im Rhein-Main-Gebiet einige organisatorische wie inhaltliche Probleme entstanden sind, die einer Lösung bedürfen.

So ist, trotz teilweise erfreulichen Teilnehmerzahlen bei Veranstaltungen die Zahl der Aktiven innerhalb der Mitgliedschaft, die bereit sind, auch organisatorische Aufgaben zu übernehmen eher gesunken als angestiegen. Fakt ist: die „Kerngruppe", die vor zwei Jahren begann, sich regelmäßig zu treffen und die Gründung des Vereins betrieb, ist weitgehend aufgerieben und hat eine hoch arbeitsteilige Struktur übriggelassen, die sehr fragil ist, weil zu viel Arbeit an Einzelnen hängt. Wenn sich für dieses Problem mittelfristig keine Lösung findet, bleibt irgendwann nur noch die Reduzierung oder gar Einstellung des Veranstaltungsangebots übrig.

Darüber hinaus gibt es einige ungeklärte Fragen, die sowohl die strategische Rolle der Studienvereinigung betreffen, als auch inhaltliche Punkte. Vor allem stellt sich die Frage nach dem Theorie-Praxis-Verhältnis, nach den politischen Interventionsmöglichkeiten einer strömungsübergreifenden Bildungsgesellschaft, deren Theorieproduktion auch zu einer eigenständigen politischen Praxis drängt.

Zur breiten Diskussion über die Perspektiven einer marxistischen Bildungsarbeit, die der Kommunikation und vorurteilsfreien Diskussion innerhalb der Reste der antikapitalistischen Linken in Frankfurt förderlich ist, lädt der Vorstand der Studienvereinigung Alle ein, denen es um inhaltliche Klärungsprozesse und politische Weiterentwicklungen zu tun ist.