<b>Sozialabbau, Globalisierung – Widerstand !? </b>

Podiumsbeiträge von Sebastian Wertmüller (DGB-Vorsitzender Götingen-Northeim) VertreterIn der Freien ArbeiterInnen Union (FAU), die in Frankfurt zusammen mit Erwerbslosen-Initiativen den Protest gegen die Umsetzung des Hartzkonzepts organisieren Mittwoch, 02.07.2003, 20.00 Uhr Räucherkammer Schlachthof

Mit der "Agenda 2010" hat Bundeskanzler Schröder am 14. März 2003 ein umfassendes Programm zur Zerschlagung der Sozialsysteme und der Leistungen der Sozialversicherungen vorgelegt. Am 1. Juni stimmte der SPD-Sonderparteitag mit 90% der Delegierten zu. <br> Zusammen mit der Arbeitsmarktreform des Hartz-Konzepts bilden diese „Reformen“ ein gigantisches Spar- und Umverteilungsprogramm zugunsten des Kapitals mit dem Ziel der Ausweitung des Niedriglohnsektors. Am Ende steht der Zwang jede Arbeit anzunehmen. <br> Damit wird das untere Drittel der Gesellschaft systematisch in einen Niedriglohnsektor gedrückt, wie er sich beispielsweise in den USA als „Mc Job“-Modell findet – Globalisierung vom Feinsten! Was früher ein "Normalarbeitsverhältnis" war, also Arbeit nach Tarif, wird immer mehr zur Ausnahme. Und auch die Kranken- und Rentenversicherung droht nach den nächsten "Reformen" eine Einrichtung für Privilegierte zu werden. Lohnabhängige und Erwerbslose sollen einander als einsame Billigjobber gegenseitig unterbieten.<br> Wird der Klassenkompromiss der Nachkriegszeit zurückgenommen? Die Privatisierung von Risiken im großen Maßstab hat eine Entflechtung der Gesellschaft zur Folge. Wird also die ungehemmte Umverteilung von unten nach oben in Kauf genommen, ein klarer Bruch mit dem über 130 Jahre alten Modell der Konsensfindung über Zugeständnisse an gesellschaftlichen Gruppen?<br> Wird sich der Staat mittelfristig komplett aus dem sozialen Bereich zurückziehen, begleitet von einem Ausbau und einer Aufstockung im repressiven Bereich? Die damit verbundenen Zumutungen und allgemeinen Verunsicherungen in der Bevölkerung sind zugleich Mittel und Zweck. Zustimmung wird über die Drohung mit sozialem Abstieg erzeugt.<br> Dieser Umbau der „modernen Industriegesellschaften“ des 20. Jahrhunderts vollzieht sich aktuell überall in Europa; in Italien, Frankreich, Deutschland und Österreich kommt es zu breiten Protesten.Die Veranstaltung soll klären helfen, welche Veränderungen diese Wandlung des „Wohlfahrt“-Staates zum „Workfare“-Staat bedeuten, wo Widerstand dagegen verortet werden kann und was es bedeuten könnte, wenn der Protest vorrangig von den Gewerkschaften abhängt. Wie könnte eine massive Organisierung über die Gewerkschaften hinaus strukturiert sein? Ist aus der Verteidigung von sogenannten Besitzständen zu emanzipativen Kämpfen zurückzufinden?<br><br> Podiumsbeiträge von Sebastian Wertmüller (DGB-Vorsitzender Northeim) VertreterIn der Freien ArbeiterInnen Union (FAU) , die in Frankfurt zusammen mit Erwerbslosen-Initiativen den Protest gegen die Umsetzung des Hartzkonzepts organisieren<br> Mittwoch, 02.07.2003, 20.00 Uhr Räucherkammer Schlachthof <br><br> AKU Arbeitskreis Umwelt Wiesbaden

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Soziales