(Börne-) Büchner-Gilde e.V. i.G. /weitere MitGilderINNEN gesucht

Unabhängig vom Gelingen oder Scheitern des folgenden Planes gehen die Widerstandslesungen am Hanauer Freiheitsplatz weiter. Die Lesung/Schreibung am 18.12. war mit einer Beteiligung von 137 Menschen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und heißen - nicht nur literarischen - Debatten gut frequentiert. Bei 15 Widerstandslesungen im Jahr 2003 haben sich über 1450 Menschen aktiv beteiligt. Am 22.01. wird es am Freiheitsplatz weitergehen. Der folgende Plan zur Gründung der "Büchner-Gilde" hat auch etwas mit den Widerstandslesungen zu tun, denn sie sollen auch ein Teil ihrer Aktivitäten werden. Und jetzt folgt der Plan MIT DER BITTE, IHN AN ALLE WEITEREN VERDÄCHTIGEN ZU SCHICKEN, POTENTIELLE MITGLIEDER ZU WERBEN UND ZU SPENDEN. Die Büchner-Gilde soll ein Zusammenschluss von Menschen /KünstlerINNEn /SponsorINNen /Laien /Profis sein, die Kunst und Wissenschaft in der revolutionären Tradition Georg Büchners und seiner Genossen betreiben und fördern wollen - unter dem Generalmotto des Hessischen Landboten: Friede den Hütten, Krieg den Palästen.

Die Büchner-Gilde soll ein Zusammenschluss von Menschen /KünstlerINNEn /SponsorINNen /Laien /Profis sein, die Kunst und Wissenschaft in der revolutionären Tradition Georg Büchners und seiner Genossen betreiben und fördern wollen - unter dem Generalmotto des Hessischen Landboten:
Friede den Hütten, Krieg den Palästen.
Gerade diese Ausrichtung macht sie nicht zum Konkurrenten bestehender literarisch-künstlerischer Zusammenschlüsse: der VS hat einen gewerkschaftlichen Auftrag und manchmal ein eher tradeunionistisch wirkendes Image und ist offen f ür alle (lohnabhängig) literarisch Schreibende - unabhängig von ihrer politischen Überzeugung und dem Inhalt ihrer Werke. Die LIT (Literaturgesellschaft Hessen) hat ein rein literarisches und kein explizit gesellschaftspolitisches Programm. Die Büchner-Gilde steht nicht in Konkurrenz zu lokalen-regionalen Zusammenschlüssen mit ähnlichem künstlerisch-politischen Ansatz (wie z.B. der Heinrich-Heine-Club in Offenbach). Die Büchner-Gilde arbeitet lokal zusammen mit den jeweiligen Initiativen und Organisationen am Ort, sie arbeitet regional und überregional und soll mit ihren Angeboten zwar schwerpunktmäßig auf Hessen bezogen sein, ist aber in ihrem Anspruch entsprechend dem Anspruch Büchners nicht an territoriale Grenzen gebunden. So soll die Büchner-Gilde nicht nur auch im rheinhessischen Ausland zusammen mit Partnerorganisationen sondern auch im europäisch- und außereuropäischen Raum kooperativ aktiv werden können.

Die Büchner-Gilde soll (Nachwuchs)Künstler- und (Geschichts-/Sozial- ....) WissenschaftlerINNEN, die in dieser Tradition arbeiten, fördern durch Preisverleihungen, die bei jährlich stattfindenden Büchner-Gilde-Tagen organisiert werden, wo die Künstler- und WissenschaftlerINNEN ihre Arbeiten präsentieren und mit dem Publikum diskutieren. Nicht nur wegen des voraussehbar chronischen Geldmangels der Büchner-Gilde werden die Preise keine Geldpreise sein sondern in der Vermittlung von Auftritten, Verlagskontakten, Lehraufträgen usw. bestehen. Dies soll in Zusammenarbeit mit VS, LIT , Künstler gegen den Krieg, Kulturattac, der Rosa-Luxemburg-Stiftung, eventuell auch der Heinrich-Böll-Stiftung und anderen geeigneten Organisationen geschehen, wobei besonders an die regionalen/lokalen DGB-Einheiten gedacht ist, um diese wieder in ihre Pflicht der politisch-kulturellen Bildung ihrer Mitglieder und MitgliedsanwärterINNEN zu nehmen.

Sollten neben den anderen Aufgaben auch noch Geldpreise durch Stiftungen, Mitgliedsbeiträge usw. finanzierbar sein, so muss darüber noch gesprochen werden. Ich halte es für besser, die Preise in Form von Leistungen zu vergeben, die die gewürdigten Arbeiten auch möglichst direkt unter die Leute bringen.
Die Büchner-Gilde muss mit dem kontraproduktivern Unsinn Schluss machen jedes Mal gut im Futter stehende Künstler mit neuen Preisen zu überschütten. Weiter muss Schluss gemacht werden mit dem Doppelwahnsinn der Starproduktion und der Anstiftung zu Bestsellerproduktion in industriellem Maßstab.

Die Büchner-Gilde soll langfristig auch die oben gerade inhaltlich benannte Aufgabe übernehmen, die Mal eine der wesentlichen Bereiche der ehemals gewerkschaftseigenen Büchergilde Gutenberg war. Insofern ist die Namensähnlichkeit mit dieser mittlerweile rosagrün erneuerten Buchgemeinschaft ein glücklicher Zufall.

Weitere Aufgaben der Büchner-Gilde ist die Durchführung/Einrichtung von workshops/Werkstätten im Bereich Literatur, Geschichte, bildende und darstellende Kunst, Musik. Diese Werkstätten sollen sich zuerst an MultiplikatorINNen wenden, d.h. sie sollen Fortbildungsinstrumente für z.b. JugendarbeiterINNEN, LehrerINNEN, ChorleiterINNEN etc. sein, was die Teilnahme von Menschen außerhalb dieser Zielgruppen, also ,normalen' Laien ausdrücklich mit einschließt. Natürlich ist auch an die Durchführung von workshops für die "Endverbraucher" gedacht.

Übergeordnetes Ziel dieser Aktivitäten ist ein langfristige kulturelle (eben nicht nur technische) "Alphabetisierung" in den so genannten und oft auch tatsächlich bildungsfernen Schichten .... ohne dabei alle Delinquenten an bildungsbürgerlichen Stricken höher hängen zu wollen. (hier könnte jetzt das Büchnersche "Straßenräuberlied" in Oberhessisch folgen und eine Satire auf den Streit in der ,Büchner-Gesellschaft', ob denn nun im Woyzek auf der Bühne Dialekt gesprochen werden sollte oder besser nicht. Meine Meinung dazu ist, wenn Curd Jürgens auf der Bühne stehen sollte, dann auf jeden Fall! Er hat ja schon in der Zuckmayer Verfilmung den Schinderhannes so hervorragend identisch hessisch gespielt.)

In Zusammenarbeit mit anderen geeigneten Kooperationspartnern soll die Büchner-Gilde einerseits den KünstlerINNEn (Auftritts-)Kontakte vermitteln und sie beraten, andererseits versteht sie sich auch als Beratungsstelle für Kulturinitiativen (beim Planen/Realisieren von Veranstaltungen und Reihen, beim Beschaffen von Mitteln (fondsraising).

Die Büchner-Gilde soll ihren Sitz in Gründau (Mittel-Gründau) haben.

Aus verschiedenen Gründen: Der Ort Mittel-Gründau war ein Zentrum der Aufstände von 1830 gegen die Fürstenwillkür und für eine demokratische Verfassung in beiden Hessen: Mittel-Gründau war Grenzort zwischen Kurhessen (Kassel) und dem Großherzogtum Hessen (Darmstadt) . Die Forderungen der Ortsbevölkerung und ihre politischen Anführer gegen den Fürsten von Ysenburg-Büdingen waren von Büchners Hessischem Landboten stark beeinflusst. Nach kurzem Erfolg und schließlichem Scheitern der Aufstände wurden viele Mittel-Gründauer zu langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt und/oder zur Auswanderung gezwungen. Einer der Hauptanführer der Aufstände, der Mittel-Gründauer Lehrer Paul Nagel ist nach seiner Inhaftierung nie wieder aufgetaucht. Vermutlich ist er im Zuchthaus "umgekommen". Das Kalkül der Obrigkeit, das Mittel-Gründauer Volk durch drakonische Strafen für die Anführer zu demoralisieren ging wenn, dann nur für kurze Zeit auf: 1848 wurde auf Betreiben des von Büchners und Weidigs Gedanken stark beeinflussten Landarztes Dr. Christian Heldmann aus Ortenberg/Selters und des Mittel-Gründauer Lehrers Kaffenberger ein Demokratischer Verein gegründet.

Die Forderungen und Resolutionen des Mitttel-Gründauer Vereins an den Hessischen Landtag waren bereits im Vormärz und erst recht 48/49 von einer solchen Schärfe, dass der Landtagspräsident ihre Behandlung im Landtag untersagte, weshalb auch nur die Protokolle der Debatten über diese Ablehnung nicht aber die Anträge selbst erhalten sind. Sie wurden einfach nicht in das Protokoll aufgenommen. Die Suche nach den Texten war bisher erfolglos. Allerdings gibt es noch Chancen, da das Gründauer Ortsarchiv noch nicht durchgearbeitet ist. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit dieses Vereins war die Verbesserung der sozialen Lage der (Klein)Bauern- und Tagelöhnerfamilien und die Ausbildung der Kinder. Schon während der 48er Revolution muss in Mittel-Gründau die Sammlung für eine neue größere Volksschule begonnen haben. Denn der 1878 auf dem gespendeten Grundstück eines Mitglieds des demokratischen Vereins errichtete neoklassizistische Volksschulbau war und ist so groß und für ein armes Dorf so prächtig, dass die bettelarmen Tagelöhner und Kleinbauern mit höchster Wahrscheinlichkeit mehr als zwei Duzend Jahre sparen und sammeln mussten um allein die Baumaterialien zu bezahlen.

Der Hauptanführer und intellektuelle Kopf der Mittel-Gründauer 48er, der Lehrer Kaffenberger, wurde offiziell 1850 zwar nicht zu Zuchthaus verurteilt aber strafversetzt nach Darmstadt, wo er dann nicht mehr aufzufinden war, vermutlich hat man ihn zur Auswanderung nach Amerika gezwungen. Nach dem Scheitern der 48er Revolution wurde die Mittel-Gründauer Bevölkerung neben der Verurteilung ihrer politischen Anführer und auxch einfACHER Mitglieder des Demokratischen Vereins zu hohen Zuchthausstrafen und erneutem Zwangsauswandern durch Fronarbeit für den Büdinger Fürsten gedemütigt: 1852 ließ er sich durch die Ortsbevölkerung den Pracht-Eingangstorturm zu seiner Domäne errichten. Dagegen setzten die Mittel-Gründauer ihre Sammlung für das neue Schulhaus, die 1878 mit dem Bau abgeschlossen wurde. Die Bauherren waren die Mittel-Gründauer Demokraten: auf der Sandsteintafel über dem Schuleingang sind sie zum Teil festgehalten, Leute die noch vor kurzer Zeit wegen ihrer demokratischen Gesinnungen und Handlungen im Zuchthaus saßen. Die Errichtung dieser Schule, keinen Steinwurf entfernt vom fürstlichen Torbogen, war die steingewordene Umsetzung des Büchnerschen Mottos: Friede den Hütten, Krieg den Palästen. Dieses Schulgebäude ist nicht nur irgendein Kulturdenkmal, es ist tatsächlich materialisierte - steingewordene Demokratie.

Deshalb soll dieses Gebäude der Sitz der Büchner-Gilde werden.

Die Büchner-Gilde soll aus diesem Grund auch mit für dem Erhalt dieses Gebäudes sorgen, indem sie monatlich/jährlich einen näher zu beziffernden Betrag beisteuert in Form einer Mietzahlung für einen Büroraum und die Nutzung von Räumen für Veranstaltungen.

Die Büchner-Gilde würde so nicht nur einen Beitrag zum Erhalt eines denkmalgeschützten Gebäudes leisten sondern auch den drohenden Verkauf an Private und damit den Umbau des Gebäudes und die Vernichtung des Ensembles verhindern.

Die Büchner-Gilde würde darüber hinaus einen Beitrag zur Erhaltung des Gebäudes als öffentlicher Raum leisten, der für kulturelle Veranstaltungen, für die Leihbücherei, ein Jugendzentrum, eine Jugendwerkstatt, Krabbelgruppen, Beratungszentrum usw. zur Verfügung steht. Im Ort selbst haben bisher über 600 von 1300 Wahlberechtigten gegen den Plan der Gemeinde votiert, das Schulhaus zu verkaufen. Sie fordern den Ausbau dieses sozial-kulturellen Zentrums. Die Unterschriftensammlung geht weiter.

Um es gleich am Anfang zu sagen: Ganz ohne Knöpfe hält die Hose nicht. Der Beitrag zur Arbeit der Büchner-Gilde sopll nicht nur in weiten Teilen ehrenamtlich sondern auch ein finanzieller sein. (der bei Anerkennung der Büchner-Gilde als gemeinnützig auch steuerlich absetzbar sein wird) Gedacht ist an einen Mindestbeitrag von 60 Euro/Jahr (nach oben gibt es keine Grenzen), der zur einen Hälfte für die Erhaltung des Zentrums in einer Kombiform von Spenden und Mietzahlungen und zur anderen zur Finanzierung der oben beschriebenen Aufgaben verwendet werden soll.

Für ganz schnell unterstützungsentschlossene Menschen unter den Angeschriebenen sei hier auch gleich das Konto der "Initiative Alte Schule" (IAS e.V. gemeinnütziger Verein und anerkannter Träger der Jugendpflege) angegeben, der die Gemeindeoberen Gründaus im Zuge der Kahlschlagspolitik mit dem Verkauf der Schule drohen, wenn sie nicht in 6 Monaten spätestens ein tragfähiges Finanzkonzept für das Haus und die offene Jugendarbeit (incl. Drogen- Erziehungsberatung), die Leihbücherei und die Erwachsenenbildung vorweist und praktiziert:

Volksbank Büdingen e.G. BLZ 507 61333 IAS-Kto.-Nr. 1515004

Bei ausreichenden positiven Rückmeldungen bezüglich der Gründung der Büchner-Gilde sollen alle Beitrittswilligen noch vor Ende April 2004 zu einer konstituierenden Sitzung nach Mittel-Gründau eingeladen werden.

Sollten Sie /solltest du weitere als Büchner-Sympatisanten verdächtige Personen und/oder Organisationen kenn, so erfolgt hier die dringende Bitte, dieses Schreiben an den betreffenden Verdächtigenkreis weiterzuleiten.

Mit den allerbesten Wünschen für eine oder mehrere schöne Bescherungen und mindestens ein gutes neues Jahr
Für die Büchner-Gilde e.V. i.G.
Ihr/Dein/Euer
Hartmut Barth-Engelbart

Ihr könnt mich gern haben!

für 450 Euro Fahrgeld / lieb teuer ? im Gegenteil !
Doch für malefiz benefiz und sonstwas solls am Geld nicht scheitern.
Denn noch muss ich nicht allein vom Schreiben, Singen, Malen und Spielen leben.
Etwas zum Probelesen aus meinen Programmen kann frau/man finden unter
www.barth-engelbart.de.vu
main(e)text(e)link(s) ((wo sonst?))
www.autorenhessen.de/autoren/barth-engelbart
www.yedermann.de
www.lyrikwelt.de
www.hanau.info
www.frankfurt.org:8080/info/neuTest
www.dulzinea.de
und über jede gute Suchmaschine wie Onkel google und Tante altavista
Schon schön reingerutscht ?
hoffentlich nix passiert! Alles Gute für 2004,05,06,07,08,09,10, ............................................
Ihr/Dein/Euer
Hartmut Barth-Engelbart
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Kultur