Bürgerinitiative „Pro 16“ gegründet

In Ginnheim und Bockenheim hat sich eine Bürgerinitiativ zur Erhaltung der Linie 16 und gegen den Bau der U-Bahn von Bockenheim nach Ginnheim (D-Strecke) gegründet.

Die Planung einer U-Bahn unter den beiden Stadtteilen sei nicht mehr zeitgemäß, teuer und unnötig. So Freya Linder von der Initiative. Sie schade den Anwohnern in Ginnheim und Bockenheim und bringe ihnen keine Reisezeitvorteile. Die Verlängerung der Tram-Linie 16 koste nach Untersuchungen der Stadt weniger als ein Drittel der U-Bahn, und der Kosten-Nutzen-Faktor liege höher als beim Bau einer U-Bahn. Trotzdem werde aus unerfindlichen Gründen der teure U-Bahnbau weiterbetrieben. Zudem solle der Bau in extrem niedriger Tiefe (teilweise nur 5 Meter) unter den Häusern in Bockenheim und bis zu 60 cm an die Keller in Ginnheim herangerückt, ausgeführt werden. Aufgrund dieser geringen Abstände kann es nach der Studie des Bauingenieurs Christian Olt zu Absenkungen, Schiefstellungen von Häusern und Rissen in diesen kommen. Weiter kann durch die sehr geringe Tiefenlage nicht ausgeschlossen werden, dass der Betrieb der U-Bahn Erschütterungen in den Gebäuden hervorruft, die die Grenzwerte der DIN-Normen überschreiten. Neben der langfristigen Beeinträchtigung der Bewohner führt dies zu einer Wertminderung der Grundstücke. Allein der Bau, der mindestens sieben Jahre dauern wird, führt zu erheblichen Belastungen der Anwohner. Busse ersetzen nur unzureichend die ab spätestens 2008 gekappte Linie 16. Offene Bauweise an der Frauenfriedenskirche und in Ginnheim, Lärm, Dreck und Lkw-Verkehr, belasten die Anwohner und führen zu erheblichen Umsatzverlusten beim Einzelhandel in Ginnheim. Die Schloß-, Adalbertstraße und die Franz-Rücker-Allee laufen Gefahr, nach Stilllegung der Linie 16 zu Rennstrecken zu verkommen. Schon jetzt wird im Gesamtverkehrsplan der Stadt (Ergebnisbericht 2004) ein erheblich höherer Kfz-Verkehr prognostiziert, bis hin zur Verdopplung. Noch vor zweieinhalb Jahren, als das Projekt aus Kostengründen gestrichen werden sollte, distanzierten sich die antreibenden Politiker im Römer von dem Projekt. So gab Herr Heuser, verkehrspolitischer Sprecher der CDU, an: „Die D-Strecke ist nicht sakrosankt, nur weil sie beschlossen ist. Man kann darüber reden, Riedberg mit der Straßenbahn zu versorgen.“ (FAZ) Ähnlich äußerte sich Frau Rinn von der FDP. Jetzt plötzlich halten beide Parteien, als auch die wankelmütige SPD die U-Bahn wieder für dringend nötig. Wir Bockenheimer und Ginnheimer Bürger lassen uns diesen teuren Spaß der Politiker im Römer nicht bieten. www.ginnheim.com und www.frankfurt22.de Pressemitteilung vom 17.03.2005 Die Initiative wird unterstützt durch den Antrag der PDS-Fraktion im Römer auf Einstellung der U-Bahn-Pläne und Ausbau der Linie 16.

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