Der Gott der toten Schlote: ausgeräuchert

Ausgeräuchert -Der Gott der toten Schlote- Der Schlot ist tot. Er fraß die schwarz und braunen Kohlen. Nun danken wir dem lieben Gott, wir können uns erholen. Ein Atmen geht jetzt auf und ab und an durchs Land. Wir haben Zeit dank seiner treuen Hand.

Ausgeräuchert<br><br> -Der Gott der toten Schlote-<br><br> Der Schlot ist tot<br> er fraß die schwarz und braunen Kohlen<br> nun danken wir dem lieben Gott<br> wir können uns erholen<br> ein Atmen geht<br> jetzt auf und ab<br> und an durchs Land<br> wir haben Zeit<br> dank seiner treuen Hand<br> kein Smog mehr weit und breit<br> Jetzt rauchen halt<br> die Schlote<br> weit hinter unserm Horizont<br> und bringen als versprochen Brot<br> tagtäglich um die vierzigtausend Tote<br> als Opfer für den großen Gott<br> den Gott der toten Schlote<br><br> wir ahnen's: hintern Weltenrand<br> da werden Kinder nicht sehr alt<br> das Elend lässt auch ihn nicht kalt<br> dann schickt er warme Suppen<br> und Socken und ein Kinderbett<br> und dann auch Friedenstruppen<br> <br> Egal ob Gott in Frankreich wohnt<br> in England oder in Berlin<br> was unten aus den Schloten kommt<br> und was zuletzt die Toten lohnt<br> ist der Profit, ist der Gewinn<br> da hat der Tod doch einen Sinn<br><br> Der Schlot ist tot<br> Gott Money makes<br> the smoke go round<br> so stirbt Gott auch<br> mit Sicherheit<br> im Überlebenstrakt<br> zwar nackt<br> doch nicht allein<br> (wir dürfen alle bei ihm sein)<br> und auch nicht gleich<br> an seinem eignen<br> Rauch<br> <br><br> 10.07.2002<br>

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Kultur