Der Widerstand ausländischer Zwangsarbeitkräfte im Faschismus

In der neueste Ausgabe der Zeitschrift des Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 legt Günter Heuzeroth ... dar, dass auf grund sich verschärfender Repressionen und des Absinkens der Ernährungslage und der allgemeinen Lagerbedingungen weit unter ein Existenzminimum vor allem das Überleben in einer feindlich gesonnenen Umgebung ein zentraler Aspekt des Widerstehens der zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppten Menschen ... war.

Dennoch hat es viele über die teils auch solidarisch organisierte Sicherung des Überlebens hinausgehenden Formen des Widerstands gegeben, vor allem Fluchtversuche, von denen leider viele am denunziatorischen Verhalten der deutschen Bevölkerung und am dichten Überwachungsnetz scheiterten, sowie Sabotagehandlungen in der Rüstungsindustrie. An Beispielen aus verschiedenen Regionen ... werden die angesprochenen Aspekte vertieft.

Mit Jozef Kunik, der als 17-Jähriger aus Krakau zur Zwangsarbeit nach Frankfurt/ Main deportiert wurde, kommt ein Überlebender zu Wort ...

Von Dr. Irmgard Seidel ... ist der erste Teil ihres umfassenden Beitrags zu den Frauen-Außenkommandos des KZ Buchenwald zu lesen ... Dr. Ulrich Schneider stellt neue Forschungen zu Zwangsarbeit und Widerstand im KZ Mittelbau-Dora vor.

Im Schwerpunkt „Zeugnis ablegen" finden sich der zweite Teil der Erinnerungen von Pfarrer Rudolf Dohrmann, die Ergebnisse der Spurensuche zu Hermann Peters, einem Überlebenden des KZ Dachau, sowie die Studie von Axel Ulrich zum 20. Juli 1944 und seinen Verankerungen im Rhein-Main-Gebiet.

Die Diskussion um den Namen des Studienkreises und seine alten/neuen Aufgabenfelder wird mit einem Beitrag von Prof. Reinhard Kühnl fortgeführt: Arbeiterbewegung und Faschismus: Historische Erfahrungen und aktuelle Gefahren.

Die Redaktion dankt den Veranstaltern der historisch-politischen Tagung aus Anlass des 90. Geburtstags von Willy Schmidt im Frankfurter Gewerkschaftshaus für die freundliche Genehmigung des Vorabdrucks. Auf der Seite „Wiederentdeckt" stellen Cora Mohr und Regula Tscherrig die Lebenserinnerungen der antifaschistischen Schriftstellerin Lisa Fittko vor. Ein ausführlicher Rezensionsteil mit dem Überblick auch über die Neueingänge in der Bibliothek des Studienkreises runden wie gewohnt das Heft ab.

Für die Redaktion: Dr. Ursula Krause-Schmitt, Dr. Gottfried Schmidt

Die informationen Nr. 54 kosten 10 DM plus Porto und sind zu beziehen bei:

Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945. Rossertstr. 9, 60323 Frankfurt/M. Bestellformulare gibt es auch unter

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Antifa/Zwangsarbeit