Eine typisch Frankfurter Geschichte

Mit einem Flugblatt wandte sich der Verein LAGG Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim gegen eine am 18.12. auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses stehende Entscheidung über die Vergabe eines Erbbaurechts an den Rennclub Frankfurt. Die Entscheidung wurde dann vertagt, weil die Swissôtel-Gruppe als Investor abgesprungen war.

&#8222;Der Rennclub Frankfurt am Main e.V. (Niederräder Pferderennbahn) hatte sich verspekuliert. Die für viel Geld gebaute Tribüne der Rennbahn läßt sich bei rückläufigem Geschäft mit Rennveranstaltungen und Pferdewetten nicht mehr abbezahlen. Man könnte sagen: Pech gehabt, geht vielen Betrieben, Vereinen und auch Privatleuten so. Anders bei der Pferderennbahn. Die Stadt springt hilfreich zur Seite. Fädelt folgenden Grundstücksdeal ein: Die Stadt vergibt auf 70 Jahre Erbbaurecht für ein Gelände von ca. 8000 m2 an den Rennclub Frankfurt zum einmaligen (kapitalisierten) Spottpreis von rund 40.000 Euro. Gleichzeitig darf der Rennclub ein Untererbbaurecht zwecks Hotelbau vergeben und dafür rund 9 Millionen Euro als Einmalzahlung (kapitalisiert) einstreichen. Auf diese Weise erhält der Rennclub eine Subvention von 8.960.000 Euro. <br> Sauviel Geld, was hier angesichts überall verlangter Sparsamkeit spendiert wird!<br> Doch jetzt wird noch eins nachgeschoben. Dem potenziellen Hotelinvestor passen die Erbbaukonditionen nicht. Statt 70 Jahre will er jetzt 99 Jahre Laufzeit und statt 66% eine Vergütung für den Gebäuderestwert in Höhe von 90%.<br> Was juckt das schon die heutigen Entscheidungsträger. Da reicht der Handlungshorizont meist nur bis zum nächsten Wahltermin, geschweige denn 99 Jahre.<br> Wenn dieser Beschluss heute in der Stadtverordnetenversammlung unter Tagesordnungspunkt II (ohne Diskussion, Blockabstimmung) so verabschiedet wird, dann soll der Skandal den Entscheidungsträgern wie Pech an den Schuhen kleben bleiben und sie bei ihren künftigen Kürzungsorgien immer wieder einholen.<br> Frohe Weihnachten&#8220;<br> aus dem Flugblatt

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Kommunalfinanzen