Fitness-Center im ehemaligen GESTAPO-Gefängnis?

Da die Frankfurter Rundschau den weiter unten folgenden Leserbrief bisher noch nicht abgedruckt hat (entweder aus Platzmangel oder wegen der fehlenden Bezeichnung "Leserbrief" oder vielleicht kommt er ja noch......) schicke ich die Fortsetzung meiner von der Realität längst überholten, auch schon im Frankfurter Info veröffentlichten Stadtentwicklungssatire jetzt einfach wieder ans Frankfurter Info und an diverse mailing-lists. <br><br>

Liebe Congress-Parc-Party-geschädigte Mitmenschen,<br><br> da die FR den weiter unten folgenden Leserbrief bisher noch nicht abgedruckt hat, schicke ich die Fortsetzung meiner von der Realität längst überholten, auch schon im Frankfurter Info veröffentlichten Stadtentwicklungssatire jetzt einfach so rum.<br> In der Einladungs-mail zu meiner (noch lange nicht) letzten Lesung in der Hanauer Stadtbibliothek war der zweite Teil dieser Satire zu lesen<br> ("besucht die Stadtbibliothek solange sie noch steht!"), <br>der erste Teil ist unter<br> http://www.frankfurt.org:8080/info/1011193216/index_html <br>zu finden, einiges steht auch in diversen nhz-Ausgaben. <br> ..... Zieht die deutsche Toyota-Zentrale wegen der LGS und des CP jetzt nach Hanau? <br>Nichts ist unmöglich.<br> Wir sollten uns auf alles gefasst machen.<br><br> -----Ursprüngliche Nachricht-----<br> An: Hanau Lokalrundschau <br> Datum: Samstag, 14. September 2002 13:23<br> Betreff: Sektbar im ehemaligen GESTAPO-Gefängnis<br><br> Die Hanauer Bürgerinitiative Schloßplatz irrt bei der Annahme, dass im ehemaligen GESTAPO-Gefängnis an die Einrichtung einer Sektbar gedacht wird.<br> Tatsächlich soll dieser Teil des historischen Ensembles in einer anderen Form zum klientelbezogenen Ambiente umgewidmet werden:<br> im ehemaligen GESTAPO-Folterkeller <br> wird ein modernes Fitness-Center eingerichtet<br> mit Hinweistafeln auf die historischen Bezüge.<br> Das dürfte den Geschichtsverein zufriedenstellen und dem schwitzenden Finanzadel den richtigen kick geben.<br><br> Nicht erwähnt hat die BIS die Planungen zur Anpassung der Umfeldstruktur:<br> zusammen mit dem Schulamt soll die abrisswürdige Wohnbebauung und die Schule am Schloßplatz inklusive ihrer nicht zum Congress-Parc passenden Population in den eher angemessenen Stadtteil Lamboy-Nord umgesiedelt werden - sozialverträglich versteht sich und vorübergehend, weil auch hier die Einwohnersanierung durch Bevölkerungsaustausch ansteht und eine Ansiedlung der Ausgesiedelten in Lärmschutzbauten entlang der A66 vorgesehen ist.<br> Die Wiedergeburt der Aschaffenburgerstraße.<br><br>(Für alle nicht HanauerINNEN: die AB-Straße ist eine Obdachlosensiedlung zwischen der autobahnähnlichen B8/40, den US-Army-Kasernen, der Fa.DUNLOP, einer Bahnlinie zwei bis drei Steinwürfe vom Plutoniumbunker HU-Wolfgang entfernt)<br><br> Eine weitere Ambienteliftung hat die BIS vergessen: vom GESTAPO-Fitness-Center soll es trocknenen Fußes durch einen Tunnel in das noch nach dem Alt-Kommunisten(und ersten hessischen Nachkriegs-Innenminister) Heinrich Fischer benannten Hallenbad gehen. Es soll großzügig umgestaltet werden. Überflüssige Liegewiesen werden in ein congressnahes Parkhaus integriert. Preise werden dem Ambiente angeglichen, was die Einrichtung von Sonderbadetagen für Sozialhilfeempfänger und Rentner überflüssig macht. Die Überlegung, das bisherige Nichtschwimmerbecken leicht erweitert und abgeschirmt zu einer Discount-Schmimmhalle fürs Billig-Klientel zu machen, scheiterte am Geamtkonzept des exclusiven Eventbades: <br>fest steht, dass das Bad zukünftig nicht mehr Heinrich-Fischer-Bad heißen soll. <br>In die engere Wahl kommen 'Plutonium-Therme' und 'Platin-Solarium' in Anlehnug an die Stadt der edelen Metalle und der high-tech-Production.<br>Der Vorschlag 'Fish-Chips-Therme' fiel durch, weil er zu stark an eine Fast-Food-Einrichtung mit Frittendunst erinnert.<br><br> Völlig übergangen hat die BIS die geniale Gestaltung des Kulturmonuments für die kürzlich hier brillierenden Leningrad Cowboys.<br> Die gelungene Entré-Conception des Congress-Parcs mit der leicht abstrahierenden architektonischen Nachempfindung der Frisuren und der Schuhe der Cowboys würde in die Kunstgeschichte dieses Jahrtausends eingehen, wenn die Planer den Mut aufgebracht hätten, das Elvis-tolle Dach bis zum Schloßturm zu ziehen.<br><br> Und da der Geldadel als legitimer Nachfolger des Feudaladels gerne unter sich bleibt ist die Beibehaltung von Teilen der LGS-Absperrungen (auch aus Kostengründen) vorgesehen.<br><br> Mit freundlichen Grüßen<br> Hartmut Barth-Engelbart

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Stadtentwicklung