Flughafenausbau, Autobahnausbau?!

Kaum ist die Einwendungsfrist vorbei, lässt die Stadt Frankfurt die Katze aus dem Sack. In einer Stellungnahme des Stadtplanungsamts, nachzulesen in Pressemeldungen der Frankfurter Tagespresse am 09.01.02, erfährt der interessierte Leser, dass als Folge des Baus einer weiteren Landebahn am Frankfurter Flughafen auch die A 661 zwischen Bad Homburg und Offenbach nach Auffassung der Stadtplaner ausgebaut werden muss.<br>

Vor Tisch - sprich: vor Ablauf der Einwendungsfrist in Sachen A 66 "Riederwald-Autobahn" - las man es anders: Stadtplaner, Lokalpolitiker von CDU, SPD, FDP und Grünen erklärten unisono: Auch wenn die Riederwald-Autobahn gebaut wird - die A 661 wird in ihrer Spurbreite nicht erweitert.<br> Den Bürger/innen im Frankfurter Osten wurde bewusst Sand in die Augen gestreut. Hinweise der Bürgerinitiativen und Naturschutzverbände, dass bereits im Planfeststellungsverfahren von 1989 der 8-spurige Ausbau der A 661 beschlossen wurde und diese Planung realisiert werden muss, wenn die A 66 von Osten am Erlenbruchknoten an die A 661 angeschlossen werden sollte, wurden als Panikmache klein geredet. "Mit uns nicht!"; "Das ist nicht nötig!"; "Das lehnen wir ab!"; "Dafür ist kein Geld da!" - waren die Sprüche, die Gegner/innen des Autobahnprojekts in Ortbeiratssitzungen, Veranstaltungen und bei Kontakten mit Vertreter/innen der genannten Parteien hörten.<br> Jetzt muss sogar der Flughafenausbau dafür herhalten, dass die Zahl der Fahrspuren auf mehr als 4 erweitert werden soll. Und dies, obwohl die A 661 zwischen Bad Homburg und Offenbach nicht zum Flughafen führt, sondern in beide Richtungen genau daran vorbei. Das Argument der Autobahngegner, dass die A 661 einerseits dem Fernverkehr zwischen Osten und Westen und andererseits der Entlastung der A 3, der A 5 und des Frankfurter Kreuzes dienen soll, wird jetzt durch das Frankfurter Stadtplanungsamt bestätigt.<br> Diese Erkenntnis hatte das Amt und der Frankfurter Magistrat auch schon vor Auslage der Pläne zum Bau der Riederwald-Autobahn. Darauf jetzt und nicht bereits zu Beginn der Plan-Offenlegung hingewiesen zu haben, ist infam. So werden die Bürger/innen hinters Licht geführt - so wird auch Politikverdrossenheit produziert.<br> Die Glaubwürdigkeit der großen 4-Parteien-Koalition wird dadurch weiter abnehmen. Den Schaden durch den weiteren Bau von Auto- und Landebahnen aber haben in erster Linie die Bürger/innen der Stadt Frankfurt und des Umlandes zu tragen.<br> Bürgervereinigung Seckbach e. V.<br> c/o Walter Schmidt, Altebornstr. 7, 60389 Frankfurt, Tel. 069/476698<br> E-Mail: bvs-ffm-seckbach@web.de<br> Frankfurt, 19. Januar 2002<br> .

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