Frankfurter Stadtentwicklung

<p>Lange vor dem 1. April, aber rechtzeitig zur Faschingszeit, erreichte die Redaktion des Frankfurter Infos folgendes Szenario einer Stadtentwicklung in kriegerischen Zeiten. Soweit uns bekannt, ist das Szenario rein fiktiv, doch wir wissen auch: Nichts ist unmöglich. (udi)

Johnny Klinke, das alter ego von Joschka plant jetzt den aus den Nähten platzenden Tigerpalast in Frankfurt Sachsenhausen zu erweitern. Am Fuße des Henningerturmes hat er sich über Strohmänner in die Bierkatakomben der bankrotten Henninger-Brauerei eingekauft.

In dem von Binding als Lager schon lange nicht mehr benötigten mehrere Kilometer langen HopfenMalz-Tunnelsystem will er eine Mega-Multi-Disco unter dem Namen Tora-Bora etablieren.

Eine Reihe von Super-Gau-Gags zur Einweihung sind geplant: Alternativ zu Treppe und Hochgeschwindigkeits-Aufzug, lassen sich die tiefsten Keller (bei über 50 Meter Höhenunterschied) über eine 300 Meter lange Riesenrutsche erreichen: der Arbeitstitel dieses noch nicht begonnenen Projektes: "Tallybahn", was letzlich dann auch der etwas glitschige Klarname werden wird. "Je mehr hier bergab gehen um so mehr gehts bergauf", so Klinke wörtlich gegenüber der Presse.

Nach heftigen Auseinandersetzungen in der Planungsgruppe für die Einweihungsevents scheint sich eine gemäßigte Fraktion durchgesetzt zu haben. Gerüchteweise sind die ursprünglichen Pläne durchgesickert, die vorsahen, den streng renovierungsbedürftigen Hennigerturm gegen den Widerstand der hessischen Denkmalschützer zwei Tage vor Eröffnung der Tora-Bora-Disco nach dem Vorbild aus "Mission impossible" PR-wirksam tatsächlich abzureissen, ihn zu sprengen. Mehrere Vereine zur Pflege des Frankfurter Brauchtums hatten bereits breite Protestmaßnahmen gegen den Abriss angekündigt.

Die jetzt durch Klinke persönlich mitabgespeckten Eventpläne sehen eine gigantische Videoprojektion vor, bei der unter Einsatz Laserlichtkanonen die un- und überfallartige Sprengung dieses Wahrzeichens des alten Nachkriegs- und Wirtschaftswunder-Frankfurts absolut realitätsnah vorgetäuscht werden soll. "Verpackungen sind langweilig, Christo ist mega-out. Die Menschen in den Metropolen brauchen solche Sprengungen mit Mega-Watt als Kick", O-Ton Klinke.

Sicherheitshalber finanziert der Investor und ehemalige Streetfighter der Fischer'schen Sponti-Putz-Truppe eine komplette Sanitäts-Truppe zur Rettung eventueller Herzinfarkt-Opfer unter den Frankfurter Senioren. Die könnten - so die Warnungen einiger Skeptiker- das Klinkesche Super-Gau-di-Spektakel für einen Bin Laden-Angriff auf die Europäische Finanzmetropole halten.

Jüngstes Dementi aus der Tora-Bora-Planungs-Crew: unzutreffend sei, dass alle Gäste, die das bombastische Opening-End noch gehfähig überstehen mit einem Gratis-Cuba-Libre verabschiedet würden.

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