Für eine Gedenkstätte auf dem Gelände der ehemaligen Großmarkthalle

Der Wettbewerb für eine Gedenkstätte auf dem Neubau-Gelände der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt soll im Sommer 2005 ausgeschrieben werden. Unklar ist noch der genaue Standort der Gedenkstätte, die an die Deportation jüdischer Bürger aus der ehemaligen Großmarkthalle während der Nazi-Herrschaft erinnern soll.

Das teilte die EZB nach einem Gespräch ihres Präsidenten Jean-Claude Trichet mit der Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) und dem Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Salomon Korn, am 5.11.2004 mit.<br> Vereinbart wurde, dass der Gedenkort auch eine öffentlich zugängliche &#8220;Informationsstätte&#8221; umfassen könne. Als Standort kommen das Mainufer, der nahe gelegene Grüngürtel oder das EZB-Gelände selbst in Frage. In letzterem Fall wäre der Zugang jedoch auf die Öffnungszeiten der Zentralbank beschränkt. <br> Eine Jury hatte Anfang des Jahres aus 80 Entwürfen für den EZB-Neubau drei ausgewählt und die Sieger zur Überarbeitung ihrer Entwürfe aufgefordert. Eine endgültige Entscheidung sollte ursprünglich bereits im September getroffen werden. Der bis 2009 geplante EZB-Neubau muss die denkmalgeschützte Großmarkthalle einbeziehen. <br> Derzeit laufen die Vorbereitungsmaßnahmen auf dem Gelände. Bauliche Elemente wie Kellerräume und Gleise, die in Verbindung mit der Deportation der Juden stehen, sollen bis zur Festlegung der Wettbewerbsbedingungen für die Gedenkstätte erhalten bleiben.<br> Dem Ortsbeirat 4 liegt für seine Sitzung am 30. November ein Antrag der PDS vor, die geplante Gedenkstätte zur Erinnerung an die Deportationen in die nationalsozialistischen Vernichtungslager an einem authentischen Ort auf dem neuen Gelände der EZB zu errichten, bzw. sich dafür bei der Stadtverordnetenversammlung einzusetzen.<br> Quelle: Deutsche Welle vom 6.11.2004, udi

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