Kindertagesstätte „Schaworalle“ erhält Theodor Heuss Medaille 2006

<p>Die Kindertagesstätte „Schaworalle“ (Hallo Kinder) des Förderverein Roma e. V. hat – neben der ungarisch-bulgarischen Roma-Initiative „Pakiv“, deren Zielsetzung der Abbau von Diskriminierung ist - am 28.4.2006 im Rahmen eines feierlichen Festaktes in der Stuttgarter Reithalle die Theodor-Heuss-Medaille der Theodor-Heuss-Stiftung zur Förderung der politischen Bildung und Kultur in Deutschland und Europa e. V. erhalten.<p>

Der Theodor-Heuss-Preis wurde dem ehemaligen Präsident der Weltbank, James Wolfensohn, für sein Engagement zur Einrichtung der Dekade der Roma, die die Verbesserung der sozialen Lage und der Bildungssituation der Roma zum Gegenstand hat, verliehen.

Aus der Begründung:

„Die Tageseinrichtung für Kinder und Jugendliche „Schaworalle – Hallo Kinder“ in Frankfurt am Main setzt sich vorbildlich gegen die soziale und kulturelle Ausgrenzung der Roma-Kinder und –Jugendlichen ein. Sie ist ein Prototyp unter deutschen Bildungseinrichtungen und vereint erfolgreich Kindergarten und Schulvorbereitung, Alphabetisierung, Gruppen-unterricht und Einzelförderung, Elterntreff und Jugendhaus unter einem Dach. Die Theodor-Heuss-Medaille für das Jahr 2006 wird Schaworalle für das beispielstiftende Engagement, mit dem sie sich, orientiert an der Identität, Kultur, Geschichte und Tradition der Roma, um die pädagogische Unterstützung .. und die Schulvorbereitung und –begleitung von Roma Kindern einsetzt“.

Für den Förderverein Roma hat die Anerkennung über die Wertschätzung der pädagogischen Arbeit hinaus große Bedeutung. Bestätigt doch die Verleihung der Theodor Heuss Medaille und damit auch der Kreis derer, die Preis und Medaille bereits erhalten haben, den Verein und alle UnterstützerInnen darin, sich weiterhin neben dem Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus auch gegen die Abschiebung von Roma-Flüchtlingen in Perspektivlosigkeit, Marginalisierung und soziales Elend einzusetzen. Die Ausweisung von Roma, deren Lebensmittelpunkt seit Jahren in Deutschland liegt, konterkariert auf dramatische Weise alle noch so konstruktiven Aktivitäten der Betroffnen. Das öffentliche Engagement für ein Bleiberecht ist deshalb notwendiger denn je.

Presseerklärung, Förderverein Roma, Ffm., den 10.5.06

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Soziales