Konzern droht Kindergarteneltern

Der in Gründung befindliche Verein engagierter Kindergarten-Eltern setzt sich für eine nachhaltige Verbesserung des Kinderessens in Frankfurt ein, dessen Qualität nach der Übernahme durch Sodexho wiederholt bemängelt wurde. Durch die Forderung von Sodexho, Kinderessen e. V. solle seine kritischen Äußerungen zurücknehmen und Anwaltskosten in Höhe von über 3.200 Euro übernehmen, ist der Verein in seiner Existenz bedroht.<br> Dieses Vorgehen des Konzerns, der seine finanzielle Macht mit Hilfe von Rechtsanwälten gegen die engagierten Eltern ausspielt, erinnert an einen Kriminalroman über die globalisierte Wirtschaft. Ein internationaler Konzern kämpft mit allen Mitteln gegen eine Elterninitiative die Interessen der Kinder sind dabei bedeutungslos und die politisch Verantwortlichen schauen tatenlos zu, meint Eberhard Dähne, Stadtverordneter der PDS: Ich frage mich, warum der Konzern mit juristischen Attacken reagiert, anstatt sich sachlich mit den Argumenten der Eltern zu befassen.<br> Die Vorwürfe gegen Sodexho, beispielsweise in einem Gutachten des Staatlichen Amts für Veterinärwesen und Verbraucherschutz vom 13. 8. 2004, sind gravierend:<br> Aufgrund der sehr deutlichen Abweichungen in der sensorischen Beschaffenheit in Verbindung mit dem hohen Gehalt aerober Sporenbildner, dem Schimmelpilzbefall und des nachgewiesenen bakteriell bedingten Abbauproduktes Guajakol war die Probe mikrobiell verdorben und [] zu beanstanden. []. Darüber hinaus ist zu beachten, dass die vom Hersteller garantierte Mindesthaltbarkeit nicht zutreffend war und unseres Erachtens bezüglich der MHD-Angabe eine Irreführung des Verbrauchers vorliegt.<br> Die PDS fordert, den Auftrag an die Firma Sodexho zu beenden und das Kinderessen entweder von einem regionalen Anbieter oder von den Kindereinrichtungen selbst zubereiten zu lassen, was pädagogisch sowieso am sinnvollsten wäre.<br> Presseerklärung PDS im Römer, 20.6.05