Kritik an Abschiebepolitik

Das Aktionsbündnis gegen Abschiebungen führte am 27. Mai eine Aktion auf dem Rhein-Main-Flughafen durch.

<p>Die Lufthansa gerät angesichts ihrer Beteiligung an der Abschiebung von Flüchtlingen zunehmend unter öffentlichen Rechtfertigungsdruck. Auf dem Frankfurter Flughafen beteiligten sich an den Protesten des Aktionsbündnisses gegen Abschiebungen Rhein-Main am 27. Mai etwa 250 Leute. Weitere Aktionen gab es auf anderen bundesdeutschen Flughäfen und vor Reisebüros. Vor den Schaltern der Lufthansa des Frankfurter Flughafens wurde in Redebeiträgen die Behauptung der Lufthansa, dass sie seit 1999 keine Abschiebungen gegen den Widerstand der Betroffenen mehr durchführe, anhand zahlreicher Beispiele widerlegt. Bis heute gibt es keine entsprechende Dienstanweisung. Jeder Flugkapitän handelt nach eigenem Ermessen. Im zweiten Teil der Kundgebung ging es um das tägliche Unrecht im Flughafen-Asylverfahren. Es gab Beiträge des Pfarrers Herbert Leuniger, Pro Asyl, einer Vertreterin des Flüchtlingsrates Wiesbaden und eines Sprechers der afrikanischen Flüchtlingsorganisation „The Voice“. Eine Vertreterin der Kampagne für Frauenrechte aus dem Iran versuchte die Motive und die Verzweiflung zu erklären, die die Algerierin Naimah H. nach 238 Tagen Haft im Frankfurter Internierungslager in die Selbsttötung getrieben haben. Am Ende wurde die Flughafen AG vom Aktionsbündnis aufgefordert, einen angemessenen Platz für eine Gedenktafel für die Opfer der Asyl- und Abschiebepolitik im Abflugterminal bereitzustellen.<p><i>Aktionsbündnis gegen Abschiebungen, ola