Nach der Vorstellung des Evaluierungsberichts des NOK: Unnötiger und provokativer Polizeieinsatz !

<p>Angelockt durch Presseveröffentlichungen und Mitteilungen auf der Internet-Seite des Nationalen Olympischen Komitees kamen am 13.03.03 rund 80 Leute zum Hotel Holiday Inn in Frankfurt-Sachsenhausen, um anlässlich der Pressekonferenz des NOK über den Evaluierungsbericht ihre kritische und / oder ablehnende Haltung zur Olympiabewerbung der Stadt Frankfurt deutlich zu machen. <p>

Einige Mitglieder der 3 Initiativen, die die Olympiabewerbung ablehnen (Anti-Olympia Komitee Frankfurt, Bürgerinitiative gegen die Zerstörung der Grünen Mitte Maintal und Initiative NOlympia in Frankfurt 2012) verteilten an die anreisenden Journalisten ihre gemeinsame Presseerklärung. Andere vorwiegend jüngere Leute machten mit Transparenten, Trommeln und Trillerpfeifen auf ihre Ablehnung der Frankfurter Olympiabewerbung aufmerksam. Selbst aus Leipzig war eine kleine Gruppe mit einem Transparent angereist, um deutlich zu machen, dass es auch dort Widerstand gegen die Olympiabewerbung gibt.

Die Initiative NOlympia in Frankfurt 2012 verwies zum wiederholten Male darauf, dass sie die Austragung der Olympiade 2012 in Frankfurt und der Region vor allem deshalb ablehnt, weil die Finanzierung dieses Projekts nicht geklärt ist und die Stadt Frankfurt dadurch noch deutlicher als bisher in eine finanzielle Schieflage geraten würde. Aber auch eine erfolglose Bewerbung belastet den Haushalt der Stadt Frankfurt mit Ausgaben in Millionenhöhe.

Von 15.00 - 16.30 Uhr machte ein Großteil der Anwesenden lautstark auf ihr Anliegen aufmerksam. Beobachtet von einer gleich großen Zahl von Polizisten und einem großen Aufgebot von Fernsehteams verlief die spontane Versammlung völlig friedlich und konfliktfrei.

Nachdem sich gegen 16.30 Uhr die Versammlung auflöste, schritt die Polizei zur Tat. Walter Schmidt, Sprecher der Initiative NOlympia in Frankfurt 2012, der sich mit seinem Fahrrad bereits auf dem Rückweg befand, wurde aufgehalten und einer Überprüfung seiner Personalien unterzogen. Kurze Zeit darauf wurde eine Gruppe von etwa 25 Leuten eingekesselt, die gemeinsam auf dem Bürgersteig vom Holiday Inn zum Lokalbahnhof unterwegs waren. Sie mussten ebenfalls eine Personenkontrolle über sich ergehen lassen und wurden bei dieser Gelegenheit auch gefilmt. Zur Begründung verwies die Polizei darauf, dass sie sich an einer nicht angemeldeten Versammlung beteiligt hätten.

Die Initiative NOlympia in Frankfurt 2012 protestiert gegen die Überreaktion der Polizei

Es dürfte auch bei den Verantwortlichen in der Frankfurter Polizeiführung bekannt sein, dass das Thema Olympiabewerbung in dieser Stadt kontrovers diskutiert wird. Es war daher damit zu rechnen, dass sich Gegner/innen der Olympiabewerbung spontan zusammenfinden, um anlässlich eines Medienereignisses wie der Pressekonferenz des NOK ihre Position zum Ausdruck zu bringen. Über 90 Minuten hinweg hat dies die Polizei auch akzeptiert. Dass sie unmittelbar nach Abzug des letzten Fernsehteams und nach Auflösung der spontanen Zusammenkunft zugriff, kann daher nur als Versuch der Provokation gewertet werden.

Dass dies nicht gelang ist einzig der Vernunft der Olympiagegner/innen zu verdanken.

Pressemitteilung der Initiative NOlympia in Frankfurt 2012

NOlympia eröffnet Diskussionsforum im Internet:
homepage: www.nolympia.de

Angebot zum Meinungsstreit und zum Austausch von Argumenten zwischen Gegner/innen und Befürworter/innen der Olympiabewerbung

Die Initiative "NOlympia in Frankfurt 2012! - Der Spaß ist uns zu teuer" sucht die inhaltliche Auseinandersetzung - auch mit den Befürworter/innen der Frankfurter Olympiabewerbung. Bereits im Dezember 2002 hat die Initiative in einem Schreiben an die Frankfurter Sportvereine (auf der Homepage von NOlympia nachlesbar unter http://www.nolympia.de/news.php?category=10) diese Diskussion eröffnet. Erste Reaktionen darauf, z. B. des Olympischen Sportclubs Höchst (OSC Hoechst 1960 e. V.), der die Olympiabewerbung unterstützt sind ebenso auf der Homepage dokumentiert wie olympiakritische Stellungnahmen des Post-Sportvereins Blau-Gelb oder der Sportgemeinschaft Riederwald 1919.

Jetzt hat die Initiative "NOlympia in Frankfurt 2012! - Der Spaß ist uns zu teuer" auf Ihrer Homepage ein Diskussionsforum eröffnet, um der inhaltlichen Auseinandersetzung um Pro und Kontra der Olympiabewerbung eine weitere Plattform zur Verfügung zu stellen (http://www.nolympia.de/forum/main.php). Bisher sind 3 Diskussionsthemen Gegenstand des Meinungsstreits:
- olymp-ja! oder NOlymp!a?
- Sport in Frankfurt und die Olympiabewerbung
- Desolate Finanzlage vs. Imagegewinn
Weitere können von den Teilnehmer/innen der Diskussion eröffnet werden.

Die Initiative "NOlympia" setzt damit weiterhin auf die Form der Auseinandersetzung, die sie von Beginn an verfolgt hat: Meinungsstreit; Austausch von Argumenten und Fakten; Hinterfragen von Positionen; Überzeugungsarbeit.

Ziel der Initiative "NOlympia" bleibt es, die Stadtverordnetenversammlung und den Magistrat dazu zu bewegen, die Bewerbung zurückzuziehen. In den letzten Wochen vor dem 12. April (Entscheidung des NOK) will die Initiative daher ihre Präsenz in der Öffentlichkeit und in der inhaltlichen Debatte um die Olympiabewerbung verstärken.

Als Plattform für alle, die die Frankfurter Olympiabewerbung ablehnen und dies auch deutlich machen wollen, hat die Initiative zum Mittel der Unterschriftensammlung unter den Appell "Rückkehr zu Vernunft und Augenmaß!" gegriffen. Dieser Appell findet in Frankfurt zunehmende Unterstützung. Die Unterschriftensammlung dafür wird fortgesetzt.

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Stadtentwicklung