Nazi-Aufmärsche in Frankfurt/Main verhindern

<p>Erstmals nach fast 25 Jahren mobilisiert die militante Neonazi-Szene nach Frankfurt am Main. Die Stadt gilt wegen der vielen EinwanderInnen, der Präsenz jüdischer Kultur und Geschichte und des erfolgreichen antifaschistischen Widerstandes als besonderes Feindbild der rechten Szene.

Zwei Aufmärsche sind für die nächsten Wochen in Frankfurt angemeldet worden:

7. April: Aufmarsch der Bürgerbewegung für Unser Land

Unter dem rassistischen Motto „Herren im eigenen Land statt Knechte der Fremden“ hat die Offenbacherin Annemarie Paulitsch, Vorsitzende der rechtsextremen Bürgerbewegung für Unser Land, für den 7. April eine Demonstration durch’s Frankfurter Bahnhofsviertel angemeldet, mit der der angeblichen „Verausländerung“ Deutschlands entgegengewirkt werden soll. Auf einer Börsenplatz soll Christian Worch, Neonaziführer aus Hamburg, sprechen.

Die Antifaschistische Gruppe Frankfurt ruft zu einer Platzbesetzung des Kaisersacks auf, mit dem Ziel, diesen Aufmarsch zu verhindern – wie dies beim letzten Versuch der Bürgerbewegung, eine Kundgebung in Frankfurt abzuhalten, erfolgreich gelungen ist.

Treffpunkt: 7. April um 11.00 Uhr am Kaisersack/ Hauptbahnhof.

1. Mai: Aufmarsch der Freien Kameradschaften

Die militanten Neonazis der Freien Kameradschaften wollen am 1. Mai mit einer bundesweiten Demonstration vor der Europäischen Zentralbank unter dem Motto: „Euro stoppen – Globalisierung bekämpfen“ aufmarschieren. Angemeldet von der Bürgerinitiative für deutsche Interessen haben sich viele einschlägig bekannte Neonazis angekündigt; u.a. Christian Worch, Thomas Wulf (beide Kader der Freien Nationalisten aus Hamburg), Manfred Roeder (Holocaust-Leugner) und Steffen Hupka (ehemals NPD-Vorstandsmitglied). Nach der Demonstration soll im Frankfurter Raum ein Konzert mit den Naziskinbands Hauptkampflinie und Faustrecht stattfinden.

Um den Naziaufmarsch zu verhindern, ruft das Aktionsbündnis 1.Mai – Kein Naziaufmarsch, bestehend aus 10 antifaschistischen und antirassistischen Gruppen aus Frankfurt, zu einer bundesweiten Demonstration und weiteren Aktivitäten auf.

Treffpunkt: 1. Mai um 9.30 Uhr am Willy Brandt-Platz

Im Falle eines Verbotes soll der Aufmarsch am 5. Mai stattfinden. Auch wenn solche Aufmärsche oft erstmal verboten werden, zeigt die Erfahrung der letzten Jahre, dass sie in letzter Minute in der Regel noch genehmigt werden.

Presseinformationen, Plakate, Aufkleber und Faltblätter unter folgender Adresse:
Antifaschistische Gruppe, c/o Exzess, Leipziger Str.91, 60487 Frankfurt, Tel. 069-774670, email
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