Nazi-Demonstration am 17. Juni in Frankfurt

by Katinka Poensgen veröffentlicht 23.05.2006, zuletzt geändert 07.10.2007

Das faschistische "Aktionsbüro Widerstand Nord" kündigt heute wie unten folgend die Nazidemonstration am 17. Juni in Frankfurt an (s.u., Anhang www.widerstandnord.com/aktionsbuero).<br> Hinter den als Veranstaltern angemeldeten "regionalen freien Nationalisten" verbirgt sich niemand anders als die "Freien Nationalisten Rhein-Main", von denen einige vor wenigen Tagen wegen Körperverletzung (Überfall auf AntifaschistInnen im April 2005 in Frankfurt-Sachsenhausen) zu Arrest- bzw. Haftstrafen zwischen zwei Wochen und eineinhalb Jahren ohne Bewährung verurteilt wurden und deren Führungskader Wöll, Müller und Elser in Butzbach-Hochweisel leben.

Anmelder der Demonstration am 17. Juni ist nach öffentlicher Aussage des Stadtrats E. Schwarz (CDU) in der gestrigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Marcel Wöll, zentrale Figur der "Freien Nationalisten Rhein-Main".

Gegen sie hatte es im vergangenen Jahr und am 28. Januar diesen Jahres Informationsveranstaltungen und eine Demonstration mit breiter Beteiligung gegeben.
Die Freien Nationalisten Rhein-Main verfügen über weitreichende Kontakte zu militanten Neofaschisten in Hessen und darüber hinaus (vgl. zu Marcel Wöll http://de.wikipedia.org/wiki/Marcel_Wöll).

Sie sollten als gewalttätige Aktivisten ernstgenommen und ihr Planungs-, Schulungs- und Rückzugszentrum in Butzbach-Hochweisel vor Ort nicht länger verharmlost, sondern konsequenter als bisher bekämpft werden. Denn es bestätigt sich im konkreten Fall ein weiteres Mal: die unauffälligen "freundlichen Nachbarn", als die die Nazi-Aktivisten in Butzbach-Hochweisel bislang weitgehend wahrgenommen werden, zeigen in der ganzen Region, wer sie wirklich sind.

Und beim Prozeß gegen die "Kameraden" Wölls, Altensen, Embs und Dahl wurde deutlich: obwohl Polizei und und Ordnungsdezernat in Frankfurt das Gegenteil behaupten: es gibt organisierte Nazi-Strukturen in dieser Stadt und der Region.
Darüber verharmlosend hinwegzureden, stärkt genau diese Strukturen.

Es hat in den vergangenen 15 Jahren bundesweit etwa 200 Todesopfer neofaschistischer Gewalt gegeben.
Dieses Spektrum ist das eigentliche terroristische Potential der bundesdeutschen Gesellschaft. Es ist nicht auf den Bereich der neuen Bundesländer beschränkt, ganz im Gegenteil. Da kann man nur wünschen: willkommen bei Freunden!

Die Anti-Nazi-Koordination berät am kommenden Mittwoch, 24. Mai, 19 Uhr, Katharinenkirche (Hauptwache) das gemeinsame Vorgehen gegen die angemeldete Nazi-Demonstration. Alle AntifaschistInnen sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen.

Anti-Nazi-Koordination Frankfurt

Anhang:
Wir dokumentieren im Folgenden Hinweis und Aufruf des "Aktionsbüros Nord":

Sonnabend, 17. Juni 2006

Demonstration in Frankfurt am Main

Veranstalter: regionale freie Nationalisten

Rechtslage: angemeldet

Wann+Wo
17.06.2006 Frankfurt am Main

Thema
"Präsident Ahmadinedschad – Zu Gast bei Freunden" Solidrität mit dem Iran!

Startpunkt + Uhrzeit
Bahnhof Süd (Frankfurt Sachsenhausen), 12.00 Uhr

Anreiseinfos:
iranunterstuetzer@atlantisgoose.com

Das "intelligente Volk" der Deutschen sei "heute immer noch eine Geisel des Zweiten Weltkriegs", sagte Ahmadinedschad in einer Fernsehansprache. "Jeder Deutsche steht bereits bei der Geburt in der Schuld arroganter und gieriger Zionisten". Der Präsident übte scharfe Kritik am reuevollen Umgang der Deutschen mit ihrer Vergangenheit: "Wenn man ein Land besucht, sieht man normalerweise in jeder Stadt ein Zeugnis des Nationalstolzes. In Deutschland gibt es in jeder Stadt etwas, das dem großen deutschen Volk einredet, dass die Väter und Großväter Mörder gewesen sind."

Wir wollen zeigen, daß wir im Gegensatz zu "unserer" Regierung die multikulturelle, in Wirklichkeit Kultur- und Identitätslose Massengesellschaft verachten und uns solidarisch erklären mit dem Iranischen Volk, dass im Moment um seine Freiheit und um sein Selbstbestimmungsrecht kämpft.

Die Demonstration findet am 17.06.06 statt, beginnt um 12.00 Uhr am Bahnhof Süd in Sachenhausen und soll für Frankfurt und die Öffentlichkeitsarbeit nationaler Sozialisten in Deutschland eine gelungene Veranstaltung werden.

Am selben Tag spielt die Iranische Fußball-Nationalmannschaft in Frankfurt gegen die Mannschaft aus Portugal und die Weltöffentlichkeit hat ihre Augen auf Frankfurt gerichtet.

In der Stadt der Börse und der Banken, dem Jerusalem am Main, wollen wir demonstrieren, dass uns wahrheitsliebende und völkische Iraner zu Gast willkommen sind, wir aber die Masseneinwanderung und die Zersetzung des deutschen Volkes verachten.

Hier ist uns der Iranische Souverän ein Bündnispartner!

Zeigen wir dem System und den Internationalisten den Frontverlauf der Zukunft. Freie Völker gemeinsam gegen den Kulturfeind!