Nazis in Gladenbach und in Frankfurt

Nazidemonstration in Gladenbach verhindert / Nazidemonstration in Frankfurt rückt näher

Die Anti-Nazi-Koordination Frankfurt begrüßt die erfolgreiche Verhinderung der von NPD und "Freien Nationalisten" angekündigten Nazi-Demonstration in Gladenbach, zu der das faschistische "Aktionsbündnis Mittelhessen" bundesweit aufgerufen hatte. Besonders erfreulich ist ein Vergleich der Ankündigung dieser Demonstration(www.ab-mittelhessen.de) mit dem faktischen Ergebnis www.antifa.frankfurt.org Wie sagte einst ein gewichtiger Deutscher: "Entscheidend ist, was hinten herauskommt ...". So ist es.

Diese Erfahrung zeigt ein weiteres Mal, daß und wie es möglich ist,Aufmärsche von Nazis nicht nur zu "bedauern" oder, wie in Frankfurt, "wegzutolerieren", sondern unmöglich zu machen. Sie zeigt außerdem, welche Kraft das gemeinsame Vorgehen von so unterschiedlichen Kräften wie DGB-Gewerkschaften, autonomer Antifa und Kirchen, SPD, GRÜNEN, PDS, DKP, VVN und verschiedenen anderen Organisationen entfalten kann. Zugleich wirft diese positive Erfahrung die Frage auf, wer in Frankfurt eigentlich ein Interesse daran haben kann, eine solche antifaschistische Aktionseinheit zu behindern.

Inzwischen muß nach unserer Auffassung davon ausgegangen werden, daß die beim Ordnungsamt der Stadt vorliegende Anmeldung der gleichen Kräfte wie in Gladenbach (NPD und Freie Nationalisten), am 3. April in Frankfurt unter der Losung "Volksgemeinschaft statt Klassenkampf" vom Hauptbahnhof zum Römerberg zu marschieren und dort eine Kundgebung abzuhalten, ernst gemeint ist.
Hauptredner sollen Udo Voigt, der Bundesvorsitzende der neofaschistischen und antisemitischen NPD, und der wegen Körperverletzung, Landfriedensbruch und Nötigung vorbestrafte "Freie Nationalist" Thorsten Heise sein (www.deutsche-stimme.de/Sites/Veranstaltungshinweise.html und http://www.freier-widerstand.net/termine/20040212073100.shtml).

Die Anti-Nazi-Koordination hat sich am vergangenen Donnerstag mit dieser Ankündigung befaßt. Dabei haben wir auch den Aufruf des DGB Region Frankfurt-Rhein-Main zur Kenntnis genommen, in dem es heißt: "Der entschiedene Widerstand der vergangenen Jahre gegen einen Neonaziauftritt am und um den 1. Mai hat gezeigt, dass Rechtsradikale weitgehend von Frankfurt am Main ferngehalten werden können. ... Der DGB, Region Frankfurt am Main ... wird, obwohl wir selbst am 03.04.2004 drei Großdemonstrationen in Stuttgart, Köln und Berlin haben, hier in Frankfurt am Main präsent sein und es nicht zulassen, dass die NPD am 03.04.2004 in Frankfurt am Main aufmarschiert. Wir werden entschieden Widerstand organisieren." In diesem Sinne rufen auch wir, gemeinsam mit dem DGB, noch einmal dazu auf, die Nazi-Demonstration am 3. April ebenso zu verhindern, wie das am Samstag in Gladenbach der Fall war - und wir arbeiten daran, daß wir damit den Erfolg haben.

Ein gemeinsamer Aufruf von Anti-Nazi-Koordination und Antifa soll demnächst veröffentlicht werden.

Anti-Nazi-Koordination und autonome Antifa kündigen hiermit an, daß sie am Samstag, 27. März 2004, 14 - 22 Uhr einen Workshop zu Geschichte und aktueller Bedeutung von Faschismus und Antifaschismus durchführen werden. Es werden vier workshops angeboten, die folgende Fragen diskutieren werden:
- Rassismus und Antisemitismus am Beispiel der Hohmann-Rede (vgl. zur Frage des Antisemitismus aktuell: www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/16792/1.html)
- Sozialabbau und Faschismus unter anderem am Beispiel von Hartz IV
- Demokratieabbau, Repression und Faschismus
- Geschichte und Gegenwart des Faschismusbegriffs

Es wird anschließend eine Podiumsdiskussion geben.

Im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Termin der Nazi-Demonstration in Frankfurt werden wir die Gelegenheit zu letzten Absprachen zum gemeinsamen Vorgehen hierzu nutzen.

Im Anschluß: Fest.

Ausführliches Programm und Ort werden rechtzeitig bekannt gegeben.