Nazis raus aus Frankfurt - und das gilt auch für Fechenheim!

<p>Ergebnis der Sitzung der Anti-Nazi-Koordination vom 24. April 2003 zum Nazi-Aufmarsch am 1. Mai in Fechenheim/Frankfurt.

Nazis raus aus Frankfurt - und das gilt auch für Fechenheim!


Die Anti-Nazi-Koordination beschließt auf ihrer heutigen Sitzung (24. April 2003):

1. Wir verurteilen aufs Schärfste, dass die Stadt Frankfurt am Main es unterlassen hat, gegen die angekündigte Nazi-Demonstration der "Bürgerinitiative für deutsche Interessen" unter Steffen Hupka am 1. Mai Rechtsmittel einzulegen. Dafür gibt es keinen für uns nachvollziehbaren oder akzeptablen Grund.

2. Wir nehmen zur Kenntnis, dass der Nazi-Aufmarsch "Gegen Globalisierung - für die Interessen der deutschen Arbeiter" wie im vergangenen Jahr im Frankfurter Stadtteil Fechenheim stattfinden soll. Der Bevölkerung dieses Teils von Frankfurt, nicht zuletzt den Migrantinnen und Migranten, wird damit erneut zugemutet, die rassistischen Parolen der Neonazis ertragen zu müssen. Auch dies verurteilen wir.

3. Der Nazi-Aufmarsch soll am 1. Mai zwischen 12 und 16 Uhr auf folgender Route stattfinden: An der Mainkur - Alt-Fechenheim - Jakobsbrunnenweg - Adam-Opel-Straße - Ernst-Heinkel-Strasse - Hanauer Landstraße - An der Mainkur. Wir werden diesen Aufmarsch blockieren.

4. Wir rufen alle Demokratinnen und Demokraten in Frankfurt und Umgebung dazu auf, die Fechenheimer Bevölkerung in dieser Situation nicht allein zu lassen. Dazu ist es erforderlich, dass möglichst viele Menschen am Abend des 30.4. oder spätestens am frühen Morgen des 1. Mai in Fechenheim sind.
Schlafgelegenheiten gibt es am 30. April ab 22 Uhr entweder im Melanchthon-Haus (Pforten-Straße) oder im Jugendzentrum (Starkenburgstraße).

5. Folgende Termine dienen der Vorbereitung auf den 1. Mai:
- Freitag, 25. April, 19 Uhr, Melanchthon-Haus der Ev. Kirchengemeinde, Pfortenstraße 42
- Samstag, 26. April, 10 - 13 Uhr Infostand in Fechenheim, vor Alt-Fechenheim 112 (Kindertagesstätte); Flugblattaktion in Bockenheim, Eschersheim und Gallus sowie in Bornheim am Mittwoch, 30. April (Flugblatt vgl. Anlage).
- Dienstag, 29. April, 19 Uhr, Melanchthon-Haus: Aktionsberatung
- Mittwoch, 30.4., 20 Uhr, Café Exzess (Bockenheim)

6. Für Donnerstag, 1. Mai, 11 - 12 Uhr wird hiermit zu einem Ökumenischen Gottesdienst für Frieden und Gerechtigkeit auf der Strasse Alt-Fechenheim / Jakobsbrunnenweg eingeladen. Niemand darf an der Ausübung seines Grundrechts auf freie Religionsausübung gehindert werden!

7. Wir fordern die Stadt Frankfurt auf, umgehend unabhängige DemonstrationsbeobachterInnen für den 1. Mai zu benennen.

8. Für den 1. Mai ist eine Infozentrale bei der IG Metall eingerichtet worden, die ab 6 Uhr besetzt ist. Sie ist zu erreichen unter den Nummern 24253123 - 24253124 - 24253133. Hier können Informationen über den Stand der Dinge abgerufen werden.

9. Für den 1. Mai, 19 Uhr laden wir zu einem Auswertungstreffen in die Katharinenkirche / Hauptwache ein.

24. April 2003

FLUGBLATT

Nazis raus aus Frankfurt - und das gilt auch für Fechenheim


Mit Genehmigung der Stadt Frankfurt am Main und ihren Behörden dürfen auch in diesem Jahr Neonazis durch Fechenheim demonstrieren. Ihre Parole: "Gegen Globalisierung - für die Interessen der deutschen Arbeiter" ist eine Kriegserklärung gegen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, Migrantinnen und Migranten, alle Demokratinnen und Demokraten.

Gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund ruft die Frankfurter Anti-Nazi-Koordination, ein breites Bündnis aus politischen Organisationen, Gewerkschaften, Jugendorganisationen, Kirchengemeinden und Muslimen, MigrantInnen, Geschäftsleuten, antirassistischen und antifaschistischen Initiativen dazu auf, gegen diese Naziprovokation aktiv einzutreten.

Wir haben uns dazu verpflichtet, die Strassen, Plätze und Säle unserer Stadt von Nazi-Zusammenrottungen und faschistischer Propaganda frei zu halten. Dazu stehen wir auch am 1. Mai 2003.

Unterstützt uns dabei!

Nachdem nun feststeht, dass der Naziaufmarsch auch in diesem Jahr in Fechenheim stattfinden soll, rufen wir dazu auf:

Bewegt Euch möglichst schon am 30. April abends oder am frühen Morgen des 1. Mai nach Fechenheim, um die Demonstrationsstrecke der Nazis auf der Strasse Alt-Fechenheim zu blockieren. Schlafgelegenheiten und Treffpunkte sind im Melanchthon-Haus (Pfortenstraße 42) oder Jugendzentrum (Starkenburger Straße).

Besucht den Ökumenischen Gottesdienst am 1. Mai, 11 - 12 Uhr, Alt-Fechenheim / Jakobsbrunnenstrasse. Lasst Euch nicht von der Polizei an der Ausübung Eures Grundrechts auf freie Religionsausübung hindern!

Informiert Euch während des 1. Mai über die Hotline der Anti-Nazi-Koordination bei der IG Metall: 069 24253123 / 069 24253124 / 069 24253133.

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

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