Neues Internierungslager mit Abschiebeknast am Flughafen

Als „Antwort“ auf die massive Kritik an der menschenunwürdigen Unterbringungssituation und dem Flughafenschnellverfahren selbst wird nun gegen Ende Mai ein neues Internierungslager eröffnet, welches im Süden des Flughafengeländes unweit einer Kläranlage erbaut wurde. Unter dem selben Dach wird neben dem für 100 Menschen ausgelegten Grenzgefängnis zudem ab 2003 eine „Rückschiebehaftanstalt“ für bis zu 60 Gefangene integriert, in der diese dann bis zu ihrem Abschiebeflug festgehalten werden.

Die Fenster beider Einrichtungen sind in den Innenhof des rechteckigen Gebäudes gerichtet. Ein Blickkontakt nach außerhalb der Anlage, der es wie bisher bei Demonstrationen am Tor 3 des Flughafengeländes erlaubte, Grüße sicht- und hörbar zu vermitteln, wird nicht mehr möglich sein. Die physische Abschottung der Flüchtlinge wird durch den Neubau
des Internierungslagers somit noch perfektioniert.
Wie wenig Zugeständnisse den Internierten behördlicherseits gemacht werden zeigt sich nicht zuletzt in der Ablehnung des Besuchsantrags für die Gruppe Bantu. Die afrodeutschen Musiker wollten und wollen den in diesem Lager eingesperrten Menschen am 8. Juni musikalische Grüße, Abwechslung und Ermutigung bringen.
Bantu und das Aktionsbündnis gegen Abschiebungen werden sich weiter dafür einsetzen, doch noch eine Besuchsgenehmigung durchzusetzen. Aber unabhängig davon tritt Bantu an diesem Tag im Rahmen der Open-Air-Port-Kundgebung auf, auf der wir unsere grundlegende Forderung nochmals betonen werden: Kein Altbau – kein Neubau: Weg mit dem Internierungslager!
Aktionsbündnis gegen Abschiebungen,

c/o AG3F, Metzgerstr. 8, 63450 Hanau,


E-mail: aktivgegenabschiebung@gmx.de aktivgegenabschiebung

Internet: www.aktivgegenabschiebung.de
aus: Presseerklärung vom 19.3.2002