Nicht mehr Luxuswohnungen, sonder Qualifizierungsoffensive

Nach Daten der Frankfurter Statistik verfügen die Frankfurter Haushalte neben den Offenbachern durchschnittlich über die ge-ringsten Einkommen, obwohl die in Frankfurt Beschäftigten überdurchschnittlich verdienen.

Dies kommt dadurch zustande, dass die Besserverdiener ihren Wohnsitz häufig im Umland haben. Als Ursache nennt Stadtkämmerer Hemzal, dass die Besserverdiener wegen der geringen Wohnqualität Frankfurts ins Umland abwandern, ihre Arbeitsplätze in der Stadt jedoch behalten. Dies ist aber nur ein kleiner Teil der Wahrheit: Wesentlicher ist, dass der Strukturwandel vom Verarbeitenden zum Dienstleistungsgewerbe seit den siebziger Jahren seitens der Stadt nicht durch entsprechende Struktur- und Qualifizierungsmaßnahmen begleitet wurde. Durch Schließung und Verlagerung zahlreicher Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes verloren viele Frankfurter ihre Arbeitsplätze. Ein Teil von ihnen kam in schlecht bezahlten Arbeitsplätzen im wachsenden Dienstleistungsbereich unter. Ein anderer Teil - fast 25 Prozent der arbeitenden Bevölkerung Frankfurts - hat in Betrieben in der Umgebung Arbeit gefunden und pendelt seither ins weitere und engere Umland. Ein großer Teil blieb arbeitslos. Daher liegt im Bau weiterer Luxuswohnungen keineswegs die Lösung des Problems der geringen Einkommen in Frankfurt, wie Kämmerer Hemzal meint. Viel wichtiger wäre es, Strukturförderungsmaßnahmen zum Bestandsschutz und zur Neuansiedlung von Betrieben des verarbeitenden Gewerbes zu ergreifen. Presseerklärung PDS im Römer, 24.1.05

Schlagwörter
Bildung