Realschulzweig an der Käthe-Kollwitz-Schule muss erhalten bleiben

<br>Schulpolitische Kurzsichtigkeit und das Beharren auf den Richtgrößen des „Knebelparagrafen“ 144 a) Hessisches Schulgesetz sind Gründe dafür, dass die Kultusministerin Karin Wolff das endgültige Aus für die Schließung des Realschulzweiges an der Käthe-Kollwitz-Schule beschlossen hat.

Die gesamte Schulgemeinde, Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen, hat große Anstrengungen unternommen, um die drohende Schließung abzuwenden und das erfolgreiche pädagogische Konzept der Schule zu erhalten. Da nur die Klassengrößen der Jahrgangsstufen 5 und 6 die Ursache dafür sind, dass die Richtgröße unterschritten wurde, wurde von der Schule der Vorschlag gemacht, die Haupt- und Realschulklassen dieser beiden Jahrgangsstufen gemeinsam zu unterrichten. Was der Walter-Kolb-Schule in Sossenheim gestattet wurde, wurde der Käthe-Kollwitz-Schule in Zeilsheim versagt.<br> Ab Jahrgangsstufe 7 erfreut sich die Käthe-Kollwitz-Schule eines großen Zuspruchs, was nicht zuletzt der Tatsache geschuldet ist, dass durch Querversetzungen und Abgänge von Gymnasien die Klassen aufgefüllt werden. Dies wird nach der Einführung von G 8 noch zunehmen. Insoweit haben die Elternvertreter der Schule Recht, wenn sie feststellen, dass bei der Entscheidung zur Schließung nur die Vergangenheit betrachtet wurde. Mit vorausschauender Schulentwicklungsplanung hat das nichts zu tun. Die SchülerInnen werden in den Main-Taunus-Kreis abgedrängt und dafür muss die Stadt Frankfurt an MTK zahlen.<br> Und wir erinnern uns: Kaum war die Herderschule, einst eines der größten Gymnasien in Frankfurt, ebenfalls mit Hinweis auf den § 144 a) HSchG geschlossen worden, wurde von denjenigen, welche die Schließung betrieben haben, lauthals beklagt, es gäbe zuwenig Gymnasialschulplätze in Frankfurt.<br> Unser Fazit: <br> ... Das Recht auf Bildung muss ein unveräußerliches Grundrecht bleiben. Jedem Versuch, dieses Grundrecht aus finanziellen Gründen zu unterminieren, werden wir uns gemeinsam entgegenstellen.<br> Wir fordern die Oberbürgermeisterin dieser Stadt auf, sich bei der Kultusministerin persönlich dafür einzusetzen, dass der Realschulzweig an der Käthe-Kollwitz-Schule erhalten bleibt. ...<p> Gemeinsame Erklärung von StadtschülerInnenrat (SSR), Stadtelternbeirat (StEB) und Gesamtpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer (GPRLL), 15. Februar 2006

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Bildung