Rechts-Rock - Begleitmusik zu Mord und Totschlag

Zweite Diskussionsveranstaltung in der Frankfurter "Batschkapp" Veranstalter: Anti-Nazi-Koordination Frankfurt am Main, Batschkapp, StadtSchülerInnenRat Frankfurt am Main, Pfarramt für Stadtkirchenarbeit an St. Katharinen, Frankfurter Jugendring, Unterstützer: Evangelische Stadtakademie Frankfurt Freitag, 15. November 2002, 19 Uhr, Batschkapp Eintritt: EUR 3,-

Der 28 jährige Asylbewerber Farid Guendoul wird in der Nacht zum 13. Februar 1999 von elf Rechtsextremisten durch Guben (Brandenburg) gehetzt. In seiner Panik tritt der Algerier in die Glasscheibe einer verschlossenen Haustür, reißt sich die Schlagader am rechten Knie auf und verblutet. Die Täter hatten sich zuvor mit Rechtsrock in "Stimmung gebracht". (FR, 29.9.1999).

White Noise, die Musik der Neonazis, ist nicht allein der "kulturelle Ausdruck" einer neonazistischen Bewegung. Sie ist Business mit Millionengewinnen und rassistische Hetze in brutalster Form. Konzerte neonazistischer Bands finden bis zu 2.000 Zuhörer, hunderttausende ihrer CDs werden jedes Jahr über und unter den Ladentischen verkauft oder auf Schulhöfen weitergegeben. Für neonazistische Organisationen und Parteien ist White Noise Einnahmequelle, Ideologieträger und Propagandainstrument zugleich. Sie bedienen sich der Musik, um neue Mitglieder zu werben und eine ganze Jugendbewegung in das Netzwerk ihrer Aktivitäten zu integrieren. Auch im Großraum Frankfurt ist dies spürbar. Hier finden Konzerte, Liederabende und Partys statt, hier bestehen einschlägige Bands, Zeitschriften, Versände und konspirative Verteilsysteme. Wer deren Protagonisten sind und wie diese einzuschätzen sind, wird ein Thema der Veranstaltung sein. Und auch die Frage, was dagegen getan werden kann.

Am zweiten Abend (15. November) diskutieren wir mit Klaus Walther (Hessischer Rundfunk / Sendung: "Der Ball ist rund") und Klaus Farin am Beispiel der "Böhsen Onkelz"-Fans mit konkretem Bezug auf Frankfurt unterschiedliche Positionen dazu, wie sich die hiesige Rechts-Rock-Szene darstellt und organisiert und wie wir sie konfrontieren können. Angesagt hat sich ferner Ebony Prince (Brothers Keepers) als Vertreter einer antirassistischen Gegenkultur.

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